Schlaf, Kindlein, schlaf

 

Viele werden es mir nicht glauben, aber seit ein paar Tagen hat sich der Schlaf meines Sohnes insgesamt verbessert. Damit meine ich, dass die bekannten Problemchen (Schoppen nachts und Übernachten im Elternbett) sich plötzlich in Luft aufzulösen scheinen. Mit Erstaunen beobachten wir, dass unser Sohn nun erst am frühen Morgen zu uns will. Einerseits geniesse ich den gewonnenen Platz, den mein dicker Bauch jetzt braucht, andererseits bin ich etwas in Sorge, weshalb mein Sohn unsere Nähe nicht mehr so sucht. Liegt es an den Kuscheltieren, die er immer im Bett hatte, die er aber erst seit rund einer Woche plötzlich nicht mehr missen will? Liegt es am Entwicklungsschritt, den mein Mann zu beobachten scheint (Kuscheltiere haben, Dinge stapeln)? Auch konnten wir uns nun ein paar mal den nächtlichen Küchengang sparen, da unser Sohn einfach ein paar Schlucke aus dem übriggebliebenen Abendschoppen trank (den macht er beim Einschlafen eigentlich nie leer).

Das Bett als Fernziel

Er meldet sich nach wie vor so oft wie zuvor, schläft aber mit ein paar Schlucken Wasser und eben Milch meist gleich wieder ein – im eigenen Bett. Auch beim Mittagsschlaf tut sich was: Er schläft zwar im Kinderwagen nicht mehr blitzschnell ein, tut es dann aber auf dem Balkon wenn man ihn wach im Wagen herausschiebt! Ich werde diese Entwicklung nun gut beobachten. Bleibt es 14 Tage lang dabei, können wir vielleicht jubeln und die neue Angewohnheit bleibt bestehen. Vielleicht schaffe ich es so nun auch, dass ich nicht mehr spazieren gehen muss damit der Kleine nach dem Mittagessen schläft. Ideal wäre ja das Bett aber das ist ein Fernziel. Zurzeit pflegt er auch den Rhythmus, nach dem Mittagessen zu schlafen, was für mich eine Erleichterung ist, da ich um spätestens 12 Uhr mit ihm essen kann und nicht bis 13, 14 Uhr damit warten muss. Schauen wir mal! Ich möchte hiermit festhalten, dass mein Sohn, allen Unkenrufen zum Trotz, diese Schritte selbst gemacht hat. Von wegen Radikalkur und so. Wir haben ihn immer sofort zu uns geholt nachts, wenn er das wollte. Aus eigenen Stücken hat er offenbar beschlossen, länger im eigenen Bett zu verweilen. Von dem was ich bisher erfahren und gelesen habe, ist so etwas ja fast unmöglich. Umso mehr freut es mich – wenn es denn so bleibt! 🙂

Erste Karussellfahrt am Jahrmarkt

Am Samstag waren wir kurz am Vaduzer Jahrmarkt, was ganz gut ging, denn wir blieben ja nicht lange. Mein Mann blieb trotz der immensen Auswahl an Bruder-Fahrzeugen stur, wir nahmen weder eine Schaufel für den Traktor noch einen Betonmischer oder Heuballenwickler mit nach Hause. Tja, auch unser Kind muss wohl bis Weihnachten warten. Dabei hätte dieses neue Spielzeug wohl vor allem der Mama Freude gemacht (und zwar nicht um des Spielzeugs Willen! Ehrlich: Ich hätte früher nie gedacht, dass man mal gerne Geld für sein Kind ausgibt aber es ist so!) Jetzt aber zu einem der wohl einschneidendsten Erlebnisse seit der Geburt unseres Sohnes: Er ist Karussell gefahren. Zum ersten Mal. Alleine!!! Was habe ich gezittert! Was wenn er rausfällt? Was wenn er rauswill? Schreit? Und wir können ihn nicht rausholen? Ich war ja so nervös! Dann ging es los und der kleine Mann dreht fröhlich Runde um Runde in diesem Auto. Ohne Gurte! Sah er uns, winkte er uns fröhlich zu. Was hat mein Herz gehüpft!

Erinnerungen an die eigene Kindheit

Es war als wäre es erst gestern gewesen als ich vom Karussell aus meinen Eltern zugewinkt habe wann immer ich an ihnen vorbeifuhr. Und ich bin oft und gerne Karussell gefahren. Und ich sehe meine lächelnden Eltern vor mir als würden sie noch immer da stehen, am Rande des Karussells. Mein Vater in seiner Camel-Jacke, meine Mutter im Strickpullover. Ein seltsames Gefühl, wenn man plötzlich selbst am Rand steht und seinem Kind zuwinkt mit dieser Mischung aus irrsinnigem Stolz und leiser Vorahnung, was es bedeutet, loszulassen. Ich beginne erst langsam zu erfahren, was für Emotionen die Elternschaft noch mit sich bringen wird…

0 comments
  1. Hi
    da hast du dich mehr getraut als ich hab dem Karusell wiederstanden. Hatte Angst aus den genannten Gründen 🙂

    Wünsche Euch das das Schlafverhalten so bleibt. 🙂

    lg Marion

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