Ich muss jetzt gleich arbeiten

Kinder in der Kita, Arbeit wartet, es gibt viel zu tun, auch so. Aber ich muss erst bloggen 😉 Mal wieder ein Pünktchen-Post, wie so oft 😉

  • Ich verstehe nicht, wie andere Mütter das machen. Ich lese mich regelmässig durch andere Familienblogs und irgendwie habe ich das Gefühl, je mehr Kinder, desto mehr schafft die Mutter, nämlich bloggen, backen, basteln, nähen, TV gucken, telefonieren, arbeiten, Schulaufgaben machen und Kinder versorgen etc.pp. Ähm… ich wage mal eine Theorie: Diese Supermütter schlafen 4h in der Nacht. Mehr nicht. Anders kann das gar nicht gehen. Ich bin Ende der Woche froh, wenn ich den Wäscheberg erledigt habe und der Ess-/Kochbereich nicht aussieht als – Zitat meines Mannes – „könnten sich zehn Äthiopier (dieses Wort habe ich abgeändert :D) von unserem Boden ernähren“ Alles was über das absolut Notwendige herausgeht, geht einfach nicht. Basta! Und die Abende sind reserviert für die Gemütlichkeit. So liefen am TV endlich wieder mal gute Filme und mein Mann und ich haben uns Terminator 1+2 reingezogen. 3 folgt noch. Nicht schlecht, oder? 😉 Gestern lief The Social Network, war aber nicht der Burner…
  • Ich kann wochenlang gut klar kommen mit den Macken meines Sohnes aber manchmal erreicht er einen Punkt, an dem ich raste. Heute war es wieder mal soweit… Er wollte nur kurz ins Bad und als ich nachschauen ging, hat er meine fast volle (weil jahrelang haltbare), teure Clinique-Flasche mit dem Gesichtswasser, das ich so liebe, in den Ausguss gekippt. Leer. Ich will nicht schreiben, was ich am liebsten gemacht hätte, aber man kann es sich vorstellen. Ich wusste nicht, wohin mit meiner Wut, die fliessend überging in Verzweiflung. Ich war den Tränen nahe. Nichts, aber auch gar nichts, ist sicher vor dem Kerl. Als wäre nicht eh schon das meiste weggeschlossen oder in der Höhe (leider nicht hoch genug, offenbar). Diese Flasche stand seit Monaten unberührt da – bis heute. Was zum Geier geht in diesem Kindskopf vor, dass er sowas (immer wieder) macht!? Ich muss also mal wieder alle Türen abriegeln oder ihm auf Schritt und Tritt folgen, was sich mit der Zeit wieder lockert und schon ist wieder irgendwas im A… Ich war stinksauer. Nicht, dass diese Flasche nicht unersetzlich wäre, aber das Fass war voll und diese Untat gab mir den Rest. Ich hab‘ ’ne Weile gebraucht bis ich ihn wieder lieb haben konnte. Echt! Er macht es einem manchmal ziemlich schwer…
    Ich frage mich, ob die Maus, die kein Wässerchen trüben kann, auch mal so wird und ob sie es mir dann auch schwer macht mit dem Gernhaben denn im Moment hat sie zweifelsfrei, Babybonus sei Dank, die Nase vorn im in der Gunst der Mama stehen. Unfair, ja, ist aber so.
  • Baustellenbesuch: Die Treppe ins OG steht, die Wände im EG nun auch alle. Man konnte sich dadurch noch etwas besser vorstellen, wie’s wird. Es wird genial, so viel kann ich sagen. Riesige Vorfreude paart sich aber (lachendes/weinendes Auge) mit Wehmut, das Zuhause, dass wir hier haben, zu verlassen. Unsere kleine, gemütliche Wohnung, die zwar teils aus allen Nähten platzt, aber in der ich den Grossteil der letzten bald 3 Jahre verbracht habe. Die Jahre davor sind wie weggeblasen. Als Arbeitende habe ich die Wohnung fast nur zum Schlafen genutzt, was ich oft bedauerte (Mensch, so ’ne schicke Wohnung und nie da um sie zu geniessen!), jetzt ist das natürlich anders mit Kindern.
  • Als Spätjugendliche dachte ich, auf meiner Lebens-To-Do-Liste müsste unbedingt stehen, irgendwann mal bewusstseinserweiternde Drogen zu konsumieren. Nicht gerade LSD (zu gefährlich) aber vlt Pilze, Kakteen oder sonstwas Natürliches… Aus Mangel an Gelegenheit fehlt mir diese Erfahrung bis heute. Ich trauere dem nicht sonderlich nach da ich den (Still)hormonschub schon ziemlich geil finde. So lag ich vor ein paar Tagen einschlafstillend im Bett und mir kam die Theorie, dass Buddha eine Frau war und Nirvana der Zustand, in den man während des Stillens geraten kann. Egal wie anstrengend der Tag war, wie nervig die Kinder, wenn ich am Abend die Maus bequem liegend im Bett ihre Gutenachtmamamilch trinken lasse, ist alles vergessen. Ich lasse meine Gedanken ihre Kreise ziehen, schliesse die Augen und bin Eins mit mir und meiner Tochter. Näher kann einem das eigene Kind nicht sein ausser im Bauch. In dem Moment, in dem sie trinkt, herrscht einfach nur Frieden, fühle ich einfach nur unendliche, tiefe Liebe. Und freue mich darauf, später abends mit der Maus (und dem Papa 😉 das Bett zu teilen, auch das ist sehr, sehr innig und ich habe nie besser geschlafen. Nie! Klingt als hätte ich zu viel Gras geraucht? Eben nicht. Stillhormone, die besten Mama-Drogen ever!
  • Business-Mom: Letzten DO habe ich die Kinder zur Schwiegermutter gefahren weil ich an der Abschlusssitzung für ein Magazin teilnehmen sollte. Ich dachte schon, dass die Sitzung wahrscheinlich länger als nötig dauern würde und ich nicht all zu viel beitragen könne. Ersteres hat sich bewahrheitet, 2. nicht. Ich wurde nach meiner Meinung gefragt, korrigierte hier und da was und gab‘ meinen Senf ab, wo ich grad konnte 😉 Es fühlte sich gut an, mal wieder in einen Arbeitsprozess integriert zu werden. Sehr gut sogar. Ich fühlte mich für einen Moment wieder lebendig. Das klingt jetzt doof, als ob ich als Mama tot wäre oder so. Das nicht, aber man spürt sich selber nicht wirklich wenn man dauernd mit der Aufsicht und Pflege von kleinen Menschen beschäftigt ist, praktisch nonstop, fast 24h lang. Der „Job“ der Mutter und Hausfrau ist kein Job, in dem wahnsinnig viel Hirnschmalz, Konzeption und Strategie gefragt ist. Es sind andere Qualitäten, ich weiss, andere „Skills„. Doch das Resultat, das Produkt, das Endergebnis, sieht man als Mutter wahrscheinlich frühestens nach 25 Jahren. Und jetzt an die Arbeit!
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