Mama-Freundinnen

Heute muss ich mal über meine Mama-Freundinnen berichten. Die tun mir ja so gut. Das habe ich gestern wieder bemerkt. Ein Spielplatz, viele Kinder, vier Mamas, viel zu erzählen, auszutauschen, mitzufühlen. Einfach schön! Wird man zum ersten Mal Mutter, rücken ja die (meist) kinderlosen Freundinnen von „früher“ schnell mal in den Hintergrund. Man kann halt abends nicht mehr so gut weg oder ist einfach zu müde dazu, man kann auch nicht mehr stundenlang zusammen shoppen gehen und die Kolleginnen im Büro sieht man sowieso nicht mehr. Zum Glück rücken da bald neue Freundinnen nach (auch wenn die alten keineswegs vergessen werden, der Kontakt ist einfach nur mehr sporadisch, loser, was sich aber auch wieder ändern kann… Um ihn aber überhaupt zu halten, habe ich meine beste Freundin zur Patin unseres zweiten Kindes gemacht damit wir uns trotzdem noch regelmässig sehen können 😉

Gruppe aus dem Geburtsvorbereitungskurs

Bereits im Geburtsvorbereitungskurs knüpfte ich die ersten neuen Kontakte. Unsere Gruppe (bis auf eine Unwillige :D) hat noch immer Bestand. Wir haben uns lange jeden Monat getroffen, alternierend bei jmd zuhause bis dann jede mal das Zweite bekam. Dann merkten wir, dass zuHAUSe nicht mehr geht mit 12 Wirbelwinden. Also haben wir unsere Treffen mal nach draussen (Spielplatz 🙂 verlegt, mal in einen kinderlosen Brunch umgewandelt. Mit 1-2 von ihnen habe ich engeren Kontakt und eine erwartet sogar schon ihr drittes Kind.
Die anderen Mütter habe ich bereits in meinem „früheren“ Leben gekannt. Praktischerweise wurden sie Mütter so dass der Kontakt intensiver wurde 🙂 Andere Mütter kenne ich aus der Nachbarschaft, Kursen oder dem Mütterzentrum. Bei einigen springt der Funke sofort, bei anderen gar nicht und wieder andere sind so engagiert, dass trotz Sympathie nie ein Treffen zustande kommt. Nur zu 2en hatte ich (vermeintlich) guten Kontakt, der sich aber nach a) Wegzug ihrerseits und b) darüber grüble ich noch heute, irgendwie erledigt hat. Leider… schade. Aber man kann nichts machen. Da bestand die Sympathie halt vielleicht doch nur auf meiner Seite.
Egal…

Eine kleine Ode an einige (nicht aller) meiner liebsten Freundinnen.

  • Mit A. kann ich durch dick und dünn gehen. Sie ist ein von Herzen guter Mensch, von dem man alles haben kann wenn man es gut hat mit ihr. Sie ist eine wunderbare, kreative, überaus liebende, freigeistige Mama. Sie hat nach der Trennung von ihrem Mann sehr viel durchgemacht und ist daran nur gewachsen. Ich bewundere sehr, wie gut sie ihr neues Leben als alleinerziehende Mama meistert und dass sie sich nicht zuhause verkriecht. Sie ist ausserdem verdammt tüchtig: Kocht, wäscht, putzt, macht selber Marmelade und Tee. Das machen alle, klar, aber bei ihr sieht man einfach, dass sie es auch sehr gut kann (nicht wie ich :P). Ausserdem war sie mit mir im Grundkurs zur Trageberatung und wir teilen die Liebe zu schönen Tüchern 🙂
  • A., M. und T., (die leider nach DE zurückausgewandert ist) habe ich im PeKiP in Feldkirch kennen gelernt. Wir treffen uns seit unsere Ältesten etwa 6 Monate alt sind an praktisch jedem Mittwoch. A. ist Polin, schlank und immer hübsch angezogen. Sie ist Architektin und stellt ihre Wohnung regelmässig um. Sie und ihr Mann haben viel selber geplant und gemacht in ihrer Wohnung, v.a. die Terrasse ist eine Augenweide. Sie teilt ihre Überforderung, ihre Zweifel und Sorgen und das ist so schön. T. und M. sind Deutsche. M. ist eine toughe Frau, die auch beruflich engagiert ist und ebenfalls gerade ein Haus baut, in Nendeln, dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin. M. hat aber auch immer eine Schulter zum Ausweinen frei und ein Auge auf die Kinder wenn wir anderen grad mal mit nur einem genug zu tun haben. T. und ich hatten einiges gemeinsam (von Stillproblemen bis zu trotzenden Jungs) und gute Gespräche, wenn auch immer durch Kinderlärm unterbrochen. Ich finde es mehr als schade, dass sie weg ist und der Kontakt über Internet etc. ist leider viel zu sporadisch. Aber wir bleiben dran 🙂
  • R. ist Journalistin und bloggt nun endlich selber. Ich habe mich sofort bestens mit ihr verstanden und wir unterhalten uns immer gut (auch mit Kinderlärmkulisse). Bei ihr fühlen sich die Kids wohl denn sie hat einen fantastischen Garten und immer was Leckeres auf dem Tisch. Für mich ist sie die absolut perfekte Hausfrau und Mutter, wie man auch auf ihrem Blog lesen kann. Sie hat alles im Griff und es gibt nichts, das sie nicht selber macht – von Duftkerzen über Lasagne bis zum Sofakissen. Ihre Wohnung ist liebevoll dekoriert und nebst dem Rockstar-Frauen-Bonus (ihr Mann hat u.a. in einer ziemlich coolen Band gespielt, deren CD ich gerne im Auto höre) trumpft sie auch mit dem Aussehen einer perfekten Mutter: Topfigur in Designerjeans (auch wenn sie das mit der Figur vehement abstreiten wird ;), sexy Haircut und in Birkenstocks wird man sie garantiert nie sehen. Eigentlich hasse ich Mütter, die so aussehen, weil sie mir zeigen, wie sch… dass ich zurzeit aussehe aber Rebecca ist keine aufgesetzte Villenviertelkuh, die ihre Kids nur in Ralph Lauren vor die Tür lässt sondern eine Frau zum Pferdestehlen und das schätze ich sehr. Sie hat nur zwei kleine Laster: Rauchen und Prosecco. Nobody’s perfect! (Kleines Augenzwinkern 😉
  • V. ist eine meiner ehemaligen Bürokolleginnen. Bei ihr habe ich jetzt weniger mit einer Schwangerschaft gerechnet als bei anderen aber letztendlich sind fast alle weiblichen Mitarbeiterinnen zwischen 25 und 36 in den letzten 3 Jahren nacheinander schwanger geworden 😀 Ich konnte sie schon vorher sehr gut leiden aber als Mutter natürlich noch mehr da wir fortan viele Sorgen und Nöte teilten. An ihr mag ich, dass sie im Job ein Profi ist und stets gut gekleidet, dass sie aber auch ein absoluter Kumpeltyp sein kann (und die Kombi schicke Bluse und sehr nahbare Person finde ich bei einer Frau absolut schlagend). Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und hat das Muttersein nie beschönigt. Sie weiss, was schlaflose Nächte bedeuten und dass das Leben mit Kind trotz aller Liebe ziemlich hart sein kann. Diese Aufrichtigkeit bringt selten eine Mutter so gut zustande.
  • M. hat Nummer 3 bereits zur Welt gebracht. 3 Mädels! 🙂 Und ich weiss, dass sie auch das perfekt meistern wird. Sie ist eine der mit Abstand jüngsten Mamis, die ich kenne. Gekannt habe ich sie schon länger weil ich 2 ihrer Schwestern aus der Schule gut kannte aber so richtig in Kontakt kam ich mit ihr erst durch mein erstes Kind. Schon damals hatte ich zahlreiche Fragen an sie (sie hatte da glaube ich grad ziemlich frisch das zweite Kind). Ich war so hilflos und sie so routiniert, sie hatte auf alles eine gute, einleuchtende Antwort parat. Sie lebt mittlerweile auch im eigenen Haus und wir wären jetzt mal dran, sie zu uns einzuladen 😉
  • H. ist Psychologin und aus der Truppe der Mädels aus der Geburtsvorbereitung. Sie ist von Zürich zu ihrem Mann nach Liechtenstein gezogen und wir haben uns die ersten zwei Jahre unserer ältesten Kinder regelmässig getroffen. Mit ihr bin ich stundenlang kinderwagenschiebend herumspaziert. Wohl durch ihre Ausbildung kann sie manchmal richtig messerscharf analysieren, wo der Hund begraben liegt und einem gute Tipps geben, ein gewisses Problem anzugehen. Ansonsten war ich einfach froh zu sehen, dass es bei ihr mindestens genau so chaotisch zu und her geht wie bei mir. Endlos haben wir alle möglichen Themen rund um Baby und Kleinkind diskutiert und beleuchtet. Was waren wir unsicher zu Beginn! Eine Zeit lang haben sich unsere Grossen schlecht verstanden und ich hatte frisch das 2. Kind, was die ersten Monate doch sehr schwierig war. Wir verloren uns fast aus den Augen. Dann bekam sie das 2. Kind und das war sowas von ein Anfängerkind das ich nur neidvoll zuschauen konnte… Den gemeinsamen Kurs besuchen wir mittlerweile beide nicht mehr aber ich hoffe sehr, dass wir in Zukunft wieder öfter was ausmachen können. Sie plant auch gerade ein Haus. Jaja, alles Häuslebauer!
  • A. war meine Nachbarin. Sie stammt aus der Ukraine und spricht mit ihrem Sohn russisch, was ich ziemlich cool finde. Unsere Jungs kennen sich logischerweise seit Geburt und haben gerade in den letzten Monaten sehr viel Zeit miteinander verbracht, sind fast täglich aneinandergeklebt wie Pech und Schwefel (mal sich streitend, dann wieder sich liebend 😉 Ich bewundere Alla weil sie aus finanziellen Gründen gezwungen ist, voll zu arbeiten und in ihrer spärlichen Freizeit trotzdem ganz für ihren Sohn da ist, der ihr Ein und Alles ist. So nebenbei schafft sie auch den Haushalt und kocht immer frisch. Aber v.a. unternimmt sie sehr viel mit ihrem Sohn, die beiden haben ein enges Band. Sie hat hier keine Familie und nimmt sich soweit ich sehe niemals Zeit für sich, wie andere Mütter. Kein Yoga, kein ausgedehnter Friseurtermin, kein Kinoabend, nichts. Eine starke Frau, wie ich finde. Wir haben zwangsläufig viel miteinander gesprochen während wir auf die Kinder schauten.
  • M. ist keine Spielplatzmamafreundin, sondern die Betreuerin im Fitnesshaus, die an 1-2h die Woche auf meine Kinder schaut damit ich ein wenig trainieren und in Ruhe duschen kann. Wichtige Ego-Mama-Zeit. Ich könnte aber genau so gut einfach dort bleiben und mit ihr quatschen, da gibt es immer was zu besprechen 😀 Ihre Kinder haben die Pubertät längst hinter sich aber wie ich so heraus höre, hat sie beste Arbeit geleistet und das war sicher nicht immer einfach mit einem Mann, der oft unterwegs war und ist. Ich glaube, sie weiss ganz genau, was Kinder brauchen und gibt ihnen sehr viel Liebe. Sie ist eine zufriedene, aufgestellte und jung(geblieben)e Mama und auch ziemlich cool mit ihren vielen Tattoos und ihrem lässigen Look =)

So, ich hoffe ich habe niemanden vergessen, es gäbe noch viele zu erwähnen aber so viel Zeit hab‘ ich grad nicht mehr und das sind die Frauen, zu denen ich den engsten/häufigsten Kontakt pflege. Und das sind die Menschen, die mich neben meiner eigenen, kleinen Familie stützen. Sie bilden das soziale Netz, das mich auffängt. Ich bin sehr froh um jede einzelne von ihnen.

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