Spitalkontrolle: viel Lärm um nichts

Ich muss sagen, das war schon ein skurriles Erlebnis heute Morgen… Nach einer erneut ruhigen Nacht (nur der Grosse war nervös und konnte bis 22 Uhr nicht einschlafen, der kuschelte sich dann zu Papa…), startete ich gut gelaunt ins Wochenende und meldete mich wie vereinbart im Spital für die Kontrolle, zu der mich die Hebamme aufbot. Und so fuhren wir um 9.30 Uhr hin, durch viel Schneegestöber, das mir ein wenig Panik machte im Hinblick auf die Fahrt, wenn sie dann im Ernstfall erfolgen wird…

CTG auf dem Gebärbett

Soweit, so gut, wir durften es uns im grossen Gebärsaal gemütlich machen (gemütlich war es v.a. für mich :D, da ich auf dieses riesige Gebärbett fläzen durfte, sogar seitlich liegend und mit vielen Kissen versehen, so dass das CTG für einmal recht angenehm war und auch nicht ständig ausfiel.

Die Kurve war unauffällig und die Hebamme, nicht meine, aber auch eine sehr nette, fragte, ob ich einen Untersuch möchte, da ich ja schon seit ein paar Tagen ganz leichte Kontraktionen verspüre…

Ich bejahte und sie sagte, dass sie schon das Köpfchen und die Fruchtblase spüre, es sei fingerdurchlässig und auch ganz normal, dass seit gestern bei mir Schleim abginge (dünnflüssig, kein Propf…).

Ultraschall – ärztlicher Kontrollwahn?

Der Kopf sei auch schon tief im Becken. Da allein das CTG schon 30min dauerte, war den Kindern langweilig, aber Papa hatte ja zum Glück Unterhaltung in Form des Handys dabei…

Weil danach hiess es Warten auf den Arzt, da noch ein Ultraschall gemacht werden solle. Und seitdem weiss ich, was die ganzen Schwangeren/Mütter meinen, wenn sie vom Kontrollwahn der Ärzte sprechen.

Es war das erste mal, dass ich so spät nochmal einen Ultraschall machen lassen musste und ich rechnete noch damit, dass es wie üblich innerhalb weniger Minuten erledigt ist. Aber weit gefehlt…

Das Ausmessen wollte nicht klappen

Offenbar sollte der junge Arzt, der da gekommen war, alles nochmals ausmessen, vom Kopfumfang bis zum Oberschenkelknochen… Und genau das zeigte sich ihm nicht gut genug. Ersteres war ja auch irgendwie logisch, da der Kopf schon fest im Becken steht.

Der gute Herr im weissen Kittel gab aber nicht so schnell auf und fuhrwerkte gefühlt eine halbe Stunde lang (es war nicht ganz so lang… :P) hin und her und drückte dabei auch schön rum. Und fand doch nichts…

Viel länger hätte ich auch meinen Mund nicht halten können und hätte wohl irgendwas gesagt im Sinne von „Können wir’s jetzt bitte gut sein lassen!? So wichtig kann es jetzt auch nicht sein! Ich gehe jetzt nach Hause, Ihr könnt mich nicht zwingen, das zu machen…

Unbegründete Sorgen

Ich war echt genervt und ich denke, das Baby fand es auch nicht prickelnd… aber der Gute liess nicht locker und holte eine Oberärztin. Ich dachte mir noch, dass die ja wohl auch nicht viel mehr sehen kann, was sie dann auch bestätigte.

Dafür lehrte sie dem jungen Arzt, wie man sparsam vier Bilder auf ein Blatt Papier ausdruckt, weil das Papier teuer ist… Ist ja auch was…

Nun ist es so, dass ich bei der letzten Geburt halt ziemlich gerissen bin und man sich offenbar Sorgen um meine Darmkontinenz macht, die aber in bestem Zustand ist, im Fall!

Und, ja, ich habe halt weder Damm-Massage gemacht zur Vorbereitung, noch das Epi-No benutzt (dieses aufblasbare Ding). Ja, äh, sorry, is‘ einfach nicht meins.

Ich gebe nichts auf die Schätzung

Zudem schiebe ich den Riss bei der letzten Geburt auch auf das rasante Tempo, das die Maus damals an den Tag legte plus die etwas unglückliche Lage liegend auf dem Bett (aber es ging so schnell, dass nicht daran zu denken war, daran irgendetwas zu ändern, weil ich ja erst mal ans CTG musste und dann schon die Presswehen kamen…).

Schlussendlich wurde meine Bauchbewohnerin auf leichte 3300g geschätzt (Grosser und Maus wogen bei der Geburt etwas über 3700 bzw. 3800g). Da ich ständig lese, dass diese Schätzungen manchmal weit weg von der Realität sind, gebe ich nicht viel darauf.

Die Ärztin fragte mich dann auch, wie ich es selber einschätze und ich sage nur, dass ich das Gefühl habe, der Bauch sei beim Grossen grösser gewesen und an den Maus-Bauch kann ich mich gar nicht mehr so erinnern, weil diese Schwangerschaft mit Kleinkind einfach total nebenbei lief…

Ich werde wohl auch das 3. Kind „heraus bringen“

Nun ja, zugenommen habe ich auf jeden Fall mehr dieses mal (Heisshungerattacken, Gelüste…), aber das sind schlussendlich v.a. meine Kilos. 😛 Wie auch immer: ich fand es unnötig!

Es wurde wirklich elendig lange herumgeschallt (dazwischen zwei mal das Telefon abgenommen, wodurch ich jetzt Sachen von anderen Patienten, natürlich ohne Namen, weiss, die ich nicht wissen wollte…), im Wissen, dass es eh nicht gut geht.

Ich habe zwei Kinder rausgebracht, also werde ich wohl auch das dritte Kind, das bestimmt nicht plötzlich 2kg mehr wiegt, irgendwie rausbringen… Ich bin gerade meinem Frauenarzt sehr dankbar, der dieses ganze Aufhebens am/nach Termin nicht machte.

Warum sollte das Baby plötzlich exponentiell wachsen?

Der schallt in der Regel 3x, das letzte Mal etwa in der 20. Woche zum grossen Organultraschall, danach ist das Baby eh so gross, dass man es als Ganzes nicht mehr auf dem Schirm erkennen kann…

Und der Arzt vermisst das Baby jedes mal, es ergibt sich eine Kurve und es ist wohl anzunehmen, dass diese einigermassen linear verläuft und das Baby nicht im letzten Trimester exponentiell an Gewicht zulegt oder irre ich mich!?

Der Ultraschall war dann auch nicht alles, ich wurde noch ausgefragt, meine Blutgruppe muss noch überprüft werden (da ich kein Kärtchen habe), meine Reflexe getestet (auch neu für mich) Lunge und Herz abgehört und sogar die Schilddrüse abgetastet (wozu auch immer).

Schwangerschaftsvergiftung ausschliessen

Nun, es war alles gut und ich muss vor Mittwoch nicht mehr aufkreuzen, es sei denn, eben, ich bekäme Geburtswehen, verlöre Fruchtwasser oder Blut oder hätte Schwindel, Kopfschmerzen, starke Schwellungen oder aber, das betonte der Arzt, wenn ich spüre, dass etwas nicht stimmt…

Es geht hier darum, eine Schwangerschaftsvergiftung auszuschliessen, deshalb wurden auch die Reflexe getestet und meine Füsse(!) angesehen. War mein guter Frauenarzt nachlässig, weil er all das nicht tat? Ich denke nicht, ich schätze einfach, dass er es mir zugestand, selber zu merken, wenn etwas nicht stimmt und entsprechend zu reagieren…

Dieses ganze Prozedere, es mag wohl Frauen helfen, die wirklich gefährdet sind, risikoschwanger, oder das erste Kind bekommen und unsicher sind… Aber ich denke, es kann im dümmsten Fall auch enorm verunsichern. Ich kann nämlich sicher sein, dass ich jetzt beim kleinsten Anzeichen von Kopfschmerzen in Panik gerate… 😛

Ich möchte eine Wassergeburt

Nun, wir durften also nach über einer Stunde wieder gehen und fuhren noch zum Grosseinkauf, wobei wir uns erst mal im dortigen Restaurant verpflegten da alle hungrig waren. Und jetzt ist Wochenende, alle zuhause und ich ruhe mich noch ein wenig aus und bin nun immerhin nicht mehr ganz so nervös.

Bin ja nun schon fast heimisch im Kreissaal und die leichten Kontraktionen, die ich hatte, haben nicht so viel bewirkt, dass ich in Panik geraten müsste… Und trotzdem kann es jederzeit losgehen.

Ich solle dann halt gleich anrufen damit sie das Wasser einlassen können und ich gleich in die Wanne steigen (weil ich meinte, ich könnte mir dieses Mal eine Wassergeburt vorstellen… 😉

Habt ein schönes Weekend, Ihr Lieben! 🙂 Hier bleibt es also spannend… Während meine beiden Grossen total unangekündigt irgendwann raus wollten, kündigt sich dieses Bauchmädchen schon seit Tagen an und macht uns hibbelig… Mal sehen, wie anders dann die Geburt wird! Ich geh‘ jetzt meine Nerven beruhigen… 😀

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Geburtsbericht – ambulante Geburt | 1 Woche auf der Welt

P.S.: Mit der Schätzung lagen die Ärzte komplett daneben. Mein Baby kam mit über 4kg auf die Welt – aber problemlos! 😉 

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  1. Habe gerade den aktuellen fb-Beitrag gelesen – HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH UND ALLES, ALLES GUTE! Wünsche dem Familien-Neuzugang und euch allen einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt. Sonja von Dolcino

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