Mädchen mit rotem Pullover und Haarsträhne im Gesicht

6 Jahre Maus

Morgen ist es soweit… die Maus wird 6 Jahre alt. Wo, nur wo ist das Kleinkind geblieben, das sie noch war, als ich vor einem Jahr (hoch)schwanger mit dem Mäuschen war? Als ich Fotos für den Kalender zusammenstellen wollte, den wir jedes Jahr unseren Liebsten schenken, fand ich beide Grossen um einiges kleiner, die Gesichtszüge kindlicher… hat sich so viel getan in diesem Jahr? Da trug sie ihre Haare noch lang und mit Pony, ja, das macht sicher auch einen Unterschied 😉 Gewachsen ist sie aber definitiv. Sie trägt jetzt oft schon Grösse 122, vor allem bei Hosen. Zwar würde die Beinlänge noch ins 116 passen, aber sie ist halt keine Bohnenstange 😀
Wo fange ich an bei der Maus? Es war sicher nicht einfach, dieses Jahr mit einer kleinen Schwester. Da kam ganz oft eine unterschwellige Eifersucht auf, eine Art von „ich bin auch noch ein Baby“, die sich in vielem äusserte. Aber es wäre auch seltsam gewesen, wenn die Geburt des Mäuschens keine Spuren hinterlassen hätte… im Grunde liebt sie die Kleine natürlich sehr und hat durch ihre kindliche, verträumte Art auch keine Mühe damit, sich mit ihr auch mal zum Spielen hinzusetzen, zu merken, was sie braucht und sehr hilfsbereit zu sein, in dem sie ihr den Nuggi gibt, am Tisch zu ihr schaut etc. Ich schätze, die beiden sind sehr gute Spielgefährten und bleiben es hoffentlich noch eine Weile. Denn jetzt fängt es erst an, richtig Spass zu machen da das Mäuschen schon mehr kann und auch schon steht und bald läuft. Ich freue mich sehr darauf. Dabei erinnere ich mich total gut daran, wie ich der Maus noch gesagt habe, dass sie halt mit der Kleinen noch lange nicht spielen kann. So schnell ging das.

Vom Sandwich- zum Schulkind

Im Kindergarten fühlt sie sich nach wie vor wohl, aber ich denke auch, dass sie in 8 Monaten reif für die Schule sein wird. Sie übt sich schon im Schreiben und möchte es auch können, sprich fragt immer wieder nach Buchstaben. Bei Zahlen ebenso. Sie kann schon gut zählen und ein wenig zusammenzählen. Langweilig ist es ihr im KiGa aber zum Glück (noch) nicht. Ich schätze sie ist noch verspielt genug dafür.
Was uns besonders überrascht hat, war das Gespräch bei der Logopädin vor kurzem. Sie hat in den letzten Wochen auch Fortschritte gemacht mit der korrekten Aussprache, hatte sie doch einige „Baustellen“ diesbezüglich. Sie geht sehr gerne in diese Lektion. Die Logopädin sprach ihr Sachen zu, die wir so nicht bei ihr vermuteten. Offenbar zeigt sie dort eine Seite, die sie zuhause eher versteckt. Sie sprach von einem klugen Mädchen, das Ironie versteht, was in diesem Alter sehr ungewöhnlich sei. Ein Mädchen, das teils bewusst Fehler gemacht habe, weil sie wusste, dass sie dann länger zu ihr kommen dürfe. Das hat uns doch sehr erstaunt. Da haben wir unsere Tochter ganz klar unterschätzt.
Der Grund dafür ist aber auch klar: zuhause geht sie, mittlerweile als Sandwichkind, fast unter. Nicht nur weil natürlich momentan das Mäuschen an erster Stelle steht, sondern auch weil ihr grosser Bruder sehr dominant ist. Er ist laut und herrisch unterwegs, in letzter Zeit noch mehr als auch schon. Er kommandiert gerne herum und bestimmt, was seine Schwester zu tun hat. Will sie mal nicht so, wie er will, wird sie übel beschimpft oder auch mal körperlich angegriffen. Das ist gerade nicht schön und ich habe das Gefühl, ständig eingreifen und Partei übernehmen zu müssen um sie zu schützen. Verteidigen/wehren tut sie sich kaum. Der Grosse ist ihr Vorbild und sie kopiert ihn so häufig wie sie ihm „nachredet“. Klar, dass wir hier immer das Gefühl hätten, sie habe keine Meinung, verhalte sich nicht wie eine eigenständige Person. Hat sie aber Freunde zum Spielen hier, kann sie durchaus auch einmal die führende Rolle übernehmen. Einfach hat sie es mit ihrem Bruder momentan nicht. Aber wie gesagt, kann sie auch nicht ohne ihn. Zetert er mal, dass er jetzt weg geht weil ihm alles nicht passt oder kommt er nicht zeitig von der Schule nach Hause, wird sie sofort panisch.

Kleine Ballerina

Die Maus begann nach dem Sommer mit Ballett. Das war ihr Wunsch und erst jetzt begann sie zu fragen, ob sie denn weiter hin müsse. Hoffentlich nur eine kurze Phase, da kommen jetzt die Weihnachtsferien sicher richtig. Denn bisher gefiel es ihr gut und sie ging immer gerne hin. Es ist spannend, wie sich beide Kinder für eine Aktivität entschieden haben, die sie niemandem abgeschaut haben – weder uns Eltern noch Freunden. Und beide haben es bis jetzt prima durchgezogen. Ich gönne es ihnen auch, etwas für sich zu haben, verbringen sie sonst ja natürlich viel Freizeit miteinander (was eben nicht immer so gut klappt).
Sie schläft noch immer im Familienbett und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben… ob ich irgendwann mit dem Mäuschen auch dorthin ziehe und die Maus dann vielleicht zurück ins Zimmer, lasse ich offen. Aber vorläufig nicht. Eine Weile lang schliefen die grossen Geschwister miteinander im Familienbett ein. Aber je länger je mehr, klappte das nicht mehr. Sie hielten sich gegenseitig wach, machten Radau und auch mehrmaliges Ermahnen half nichts, so dass der Grosse nun wieder im eigenen Bett einschlafen muss. Das klappt viel besser, denn er schläft so schneller ein. Er weiss aber auch, dass er nachts jeder Zeit wechseln darf.
Die Maus hingegen hat Mühe mit der fehlenden Einschlafbegleitung. Es kommt häufig vor, dass sie weint und nochmal jemand hoch muss zu ihr um sie zu besänftigen. Mit der offenen Türe klappt es meist aber doch. Enstprechend ist auch das Aufstehen morgens immer ein „Krampf“. Da ist sie wie ich, würde lieber ausschlafen 😉 Ich hoffe, dass sich das irgendwann bessert oder sie zumindest besser einschlafen kann, dann fällt auch das Aufstehen weniger schwer.
Während sie immer der bessere Esser war, begann sie in letzter Zeit auch eher heikel zu werden. Vielleicht auch einfach wieder ein „Nachahmen“ des grossen Bruders… Sie frühstückt nie, kommt aber meist hungrig aus dem Kindergarten und kann eine halbe Stunde nach dem Mittagessen schon wieder nach dem Zvieri fragen und um 15 Uhr schon nach dem Abendessen… ähm, ja… immerhin lässt sie sich meist zu Obst überreden.
In Sachen Spiel & Freizeit liegt sie mir leider sehr oft in den Ohren, dass sie niemanden zum Spielen habe und abmachen wolle. Und das mit Ausdauer. Sie kann an einem Nachmittag gut und gerne 5 Kindergartenfreunde anrufen und es immer wieder versuchen, nimmt mal jemand nicht ab. Natürlich ergibt sich nicht immer was, vor allem kann sie 2-3x in der Woche nach einem Spielgefährten fragen. Ihr Bruder ist halt a) manchmal in der Schule oder b) ergibt sich nicht immer ein gemeinsames Spiel. Die Streitereien habe ich ja erwähnt… eine Zeit lang hatte sie viel Kontakt mit dem Nachbarsjungen, aber in letzter Zeit scheint das keine Option zu sein.
Das lange vertiefte Rollenspiel, das sie „früher“ oft pflegte, kam ihr leider etwas abhanden. Ab und zu schafft sie es noch und man hört und sieht eine Weile nichts von ihr (wenn sie oben im Zimmer spielt), aber vermehrt möchte sie Gesellschaftsspiele machen oder eben mit anderen Kindern spielen. Diese Situation wird sich nach Schulstart nicht verbessern – im Gegenteil eher, da sie mehr freie Nachmittage haben wird als jetzt, sofern der Stundenplan, den ich vom Grossen her kenne, sich nicht ändert… aber sie sprach letztens mal davon, Flötespielen lernen zu wollen, also vielleicht kommt da einfach noch ein weiteres Hobby hinzu 😉
Das war jetzt ein langer Text… ich denke, dass die Maus, genauso wie schon ihr grosser Bruder, spätestens ab Schulbeginn auch weniger Erwähnung im Blog finden wird. Zumindest nicht mehr so ausführlich bzw. tiefgründig.
Ich wünsche meiner Grossen einen wunderbaren 6. Geburtstag, auch wenn dieser ohne grosses Tamtam, Deko oder grosse Geschenke von statten gehen wird. Ein paar Fotos werde ich dann aber sicher in den sozialen Medien zeigen… ich bin gespannt, wie sie sich noch entwickeln wird, hat sie doch recht erfolgreich gewisse Seiten einfach so vor uns versteckt. Ich blicke wehmütig zurück auf die Zeit, in der sie noch mein kleines Baby war und dies auch ganz lange bleiben durfte – mit Stillen & Tragen. Als ihre kleine Schwester zur Welt kam, musste sie plötzlich ein grosses Mädchen werden. Oder vielleicht wurde sie es einfach. Und ich vermisse das nächtliche Kuscheln mit ihr, aber wer weiss, vielleicht kuscheln wir irgendwann wieder alle zusammen im grossen Bett 😉
Hier findet ihr noch einen Rückblick auf den 5. Geburtstag der Maus. Auf den 4. Ehrentag (mit vielen Fotos). Und auf den 3. Geburi.
Baby kurz nach der Geburt

2 comments
  1. […] nun der Geburtstag der Maus mit einigen Stolpersteinen am Vormittag gut über die Bühne ging, können wir uns nun voll auf den […]

  2. […] Paar im Ausverkauf, aber die Verkäuferin meinte, das sei ihr schon zu klein – huch! Die Maus wird nach den Sommerferien eingeschult, was irgendwie weit weniger spektakulär ist weil sie das 2. […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert