Mutter mit Kleinkind in der Wiese

Was ich am Muttersein liebe…

Heute geht es um #regrettingmotherhood – ein Hashtag, der die Runde machte durch einen Artikel über Mütter, die es bereuen, Kinder bekommen zu haben, also solche, die es nicht nur manchmal anstrengend finden, sondern, die, könnten sie wieder von vorne anfangen, gar keine bekommen hätten. Obwohl auch die hinterletzte Mamabloggerin eine Meinung zum Thema hatte, schrieb ich nichts dazu. Ich hätte den Hashtag #regrettingparenthood nämlich besser gefunden, auch wenn es im Artikel nur um Mütter ging, aber meist sind es doch eher die Väter, die es bereuen, wenn man nur daran denkt, wie viele ihre Frau zur Alleinerziehenden machen und sich davon stehlen. Es gibt wohl mehr Väter, welche die Familie verlassen als umgekehrt; warum der Artikel also ausgerechnet diese „bösen Mütter“ ins Visier nahm? Wie auch immer, ich fand‘ es nicht nötig, auch noch meinen Senf dazuzugeben, obwohl ich das hiermit nun doch irgendwie noch getan hab 😀

von #regrettingmotherhood zu #adoringmotherhood

Anyway… Bloggerkollegin Deborah (sie nannte ihren Blog schon so häufig um, dass ich nicht weiss, unter welchem Pseudonym sie heute, wenn überhaupt unterwegs ist...) forderte mich  auf, mich am neuen Hashtag #adoringmotherhood zu beteiligen. Und da ich Einladungen ungerne ablehne, tue ich das heute 🙂 Deborah hat nicht viel geschrieben, dafür zahlreiche, wunderschöne Fotos gepostet. Damit kann ich irgendwie leider nicht so dienen da ich praktisch keine Fotos von mir und den Kindern habe… Schade eigentlich, aber ich bin sehr kamerascheu und fühle mich derzeit einfach nicht fotogen genug…
Ich weiss, dass mir zum Thema, weshalb es toll ist, Mutter zu sein, genau so viel einfällt, wie wenn man mich fragen würde, was denn so anstrengend ist am Muttersein. Ich will aber nicht viel reden und nichts sagen. Das hier ist also nur ein Versuch.
Erstmal steckt ja der Wunsch, Mutter zu werden, in vielen von uns und das schon von Klein auf, wenn wir, wie ich, schon als Kleinkind immer eine Puppe mit uns geschleppt und sie behandelt haben als wäre sie unser Kind… und ohne sie nirgends hingingen. Natürlich hatten wir da noch längst keine Ahnung, was es bedeutet. Es ist die härteste Lebensaufgabe, die wir Menschen erhalten können, die verantwortungsvollste, emotionalste und natürlich auch schönste. Nichts ist vergleichbar, als sein Leben jahrelang an ein anderes Leben zu binden, eins, das lange von uns abhängig ist, auch emotional. Und am härtesten, davon bin ich überzeugt, wird es dann, wenn die Kleinen gross und flügge werden und wir versuchen müssen, wieder uns selbst zu sein und nicht nur Mutter… aber darum geht es jetzt nicht. Also, ich versuche mich kurz zu fassen:

#adoringmotherhood – was ich am Muttersein liebe

  • Zusehen, wahrnehmen, beobachten, inne halten – wie die Kinder spielen, ihre Mimik, wie sie schlafen, wie sie essen, wie sie sprechen, wie sie wachsen. Wir beobachten auch mal gerne fasziniert, wie aus einem Samen ein Pflänzchen wird. Die eigenen Kinder zu beobachten, ist aber so viel spannender. Ich ertappe mich oft dabei, wie ich meine Kinder einfach nur ansehe wenn sie im Flow sind, wenn sie sich vollkommen konzentriert und im Jetzt mit etwas beschäftigen. Z.B. beim Essen oder beim Spielen, beim Bücher ansehen… es gibt nichts Faszinierendes. Die Mimik in ihren noch kleinen, herzigen Gesichtchen zu beobachten. Nicht wissen, noch ahnen, was in ihren Köpfen vor sich geht. Zauberhafte, wundervolle Momente, die man geniessen muss, solange sie noch anhalten…
  • Dieses Band für’s Leben, zwei Kinder an der Hand, die für immer mit mir verbunden sein werden, immer in meinem Herzen und meinen Gedanken, auch wenn sie später einmal eigene Wege gehen, mitunter meilenweit entfernt… nichts ist stärker als diese unendliche Liebe (auch wenn wir die Kinder manchmal an die Wand klatschen könnten!)
    Ein Kind ins Leben tragen, es nähren, lieben und begleiten – klingt simpel, ist es aber nicht. Und trotzdem schön…
  • Für jemanden da sein, sich um ihn kümmern, sie anziehen, pflegen, ihnen einen Zvieri richten, ihnen beistehen, wenn sie krank sind oder sich weh getan haben, mitleiden. Liebe, Nähe und noch viel mehr schenken – ohne eine Gegenleistung zu fordern (Dankbarkeit darf, kann, soll man nicht erwarten; sie kommt irgendwann in irgendeiner Form zurück, oft ganz unvermittelt, wenn wir gar nicht damit rechnen…). Die Kinder sind ein Geschenk, ich bin dankbar. Und wenn die Kinder stürmisch und spontan ihre Liebe zeigen, dann ist noch jeder Ärger von vorhin schnell vergessen.
  • Mutterschaft bedeutet im besten Falle auch eine Familie zu haben, ein Team zu sein, allein mit den Kindern, aber auch mit dem Vater. Stark zu sein. Wir sind vier, die zusammen gehören und auch wenn es mehr als genug ordentlich kracht in diesem Gespann, so sind wir doch irgendwie untrennbar eins…
  • Es ist diese tiefe Zufriedenheit, die abgesehen von wenigen Wünschen und Sorgen, die man noch so mit sich führt, dafür sorgt, dass wir in uns ruhen und auch im grössten Chaos wie das Auge des Sturms sind und voller Geduld der Dinge harren, die da über uns hinweg fliehen. Zen! Naja, meistens. Manchmal „vertätscht“ es auch die allergeduldigste Mutter und sie lässt kurz einen Schreikrampf zu bevor sie die Kinder wieder liebevoll in den Arm nimmt…
  • Anknüpfend an den obigen Punkt: Mutterschaft füllt einen aus. Im wortwörtlichen wie auch im ganz positiven Sinne. Der Tag ist vorgegeben, durchgetaktet, strukturiert und manchmal auch spontan und chaotisch. Wo Kinder sind, da ist das pure Leben. Da wird gestritten, geweint und gefordert – 24h lang an 7 Tagen die Woche – nonstop! Man wird körperlich wie geistig gebraucht. Muttersein bedeutet mit jeder Faser seines Körpers und allem, was wir geben können, da zu sein. Väter sperren sich aus diesem Grund gerne mal für 10 Minuten auf der Toilette ein. Mütter werden selbst am stillen Örtchen noch belagert. Kleine Auszeiten sind wie früher ein Wellness-Wochenende. 5 Minuten in Ruhe Kaffee trinken ist ein Luxus, den wir wahnsinnig geniessen. Die Auszeiten werden mit steigendem Alter der Kinder länger und öfter. Aber seien wir ehrlich: dieses gebraucht werden, diese Intensität des Lebens in diesen ersten Jahren der Mutterschaft, diese volle Präsenz, die wir an den Tag legen müssen – sie macht uns stark und sie füllt uns nicht nur aus, sie erfüllt uns, sie lässt uns erstrahlen, auch wenn wir manchmal vor Müdigkeit fast an Ort und Stelle einschlafen könnten. Aber wenn ich eine Mutter sehe, dann habe ich immer Respekt und ich sehe keine abgekämpfte Frau mit Augenringen und wahllos zusammengestückelter Garderobe, sondern ich sehe eine starke Frau, die alles gibt für ihre Familie und ihre Kinder.

Habt Ihr Lust, Euch auch zu beteiligen? Machen wir das ganze doch zur Blogparade 🙂 Macht mit unter dem Hashtag #adoringmotherhood, lässt hier einen Kommi und ich ergänze dann gerne hier Eure Beiträge 🙂

Pinterest #adoringmotherhood

2 comments
  1. Mir hat dieser Artikel aus der Seele gesprochen. Endlich ein Geständnis zur unbedingten Liebe, statt zum Bedauern. Eine Wohltat und mein Grund, deinen Blog zu abonnieren.
    Ich danke dir, S.

    1. Vielen Dank Dir, liebe S., das freut mich sehr <3 Wünsche Dir noch einen gemütlichen Sonntag! Glg

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