Warum wir alle eine Supermom sind

In einer Welt der Superlative steht eine Bevölkerungsgruppe ganz besonders unter Druck: Eltern. Und insbesondere, natürlich, die Mütter. Sie verhärten in den Mommy Wars die Fronten, sollen Vereinbarkeit leben und nicht zuletzt als Supermom im Pyjama statt mit Umhang ihre Kinder zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft formen.

Es wird so viel erwartet, oftmals vor allem von uns selbst, dass es kein Wunder ist, wenn bereits im Wochenbett Mütter in Depressionen verfallen. Wenn sie wenige Wochen nach der Geburt bereits einen Krieg gegen die Kilos führen. Wenn sie, wie in der Schweiz leider üblich, oft noch voll stillend am Arbeitsplatz zurück erwartet werden. Erst einmal begonnen, hört der Spiessrutenlauf nicht auf. Da müssen tolle Geburtstagspartys organisiert, Hausaufgabenhilfe geleistet und Kinder zum Sport chauffiert werden. Gleichzeitig mimt die Supermom von heute den Sisyphus zuhause und fugt Woche für Woche Lebensmittel an, die sie Tag für Tag verkocht, saugt Mahlzeit für Mahlzeit die Krümel unter dem Tisch hervor, pflegt Winter für Winter Schnupfennasen, leert Mülleimer, mäht den Rasen, putzt das Klo, macht die Betten. Denn noch immer ist die Hausarbeit die mütterliche Domäne, vor der sich die meisten Väter erfolgreich drücken.

Man kann es nicht allen recht machen

Die heutigen Mütter und Väter schleissen also nicht nur permanent knapp an einem Burnout vorbei, ob all der Herausforderungen und Erwartungen, die an sie gestellt werden – von innen wie aussen, nein, sie stehen auch unter ständiger Beobachtung und damit in der Kritik. Denn eins ist klar: recht machen kann man es als Eltern niemandem und das wird sich vermutlich auch nie ändern. Egal, welches Familienmodell, welche Art von Erziehung man lebt, welche Werte man seinen Kindern mit auf den Weg geben wird, irgendjemand da draussen hat daran etwas auszusetzen. Es beginnt beim Stillen oder Flasche geben, es geht weiter bei der Entscheidung, wer wie viel arbeitet und endet auch nicht bei der Jacke, die das Kind zu viel oder zu wenig trägt, wenn es nach draussen geht… Und habt ihr’s schon gemerkt: es sind in aller Regel Themen, die niemanden etwas angehen ausser die Eltern selbst, solange kein Kind dabei verletzt wird oder sonst wie Schaden nimmt.

Liebe & Zeit

Ihr seid, wie wir, Eltern, und hadert täglich damit, ob Ihr gerade das Beste gebt? Ob Ihr gut genug seid für Eure Kinder? Sie genug liebt? Sie gut genug kleidet? Sie bestens auf die Mathe-Prüfung vorbereitet? Dann lasst Euch eins von mir sagen: Perfektion hat nichts verloren in einer Familie. Wenn Ihr Eure Kinder liebt (und ich bin sicher, das tut Ihr) und Euch auf sie einlässt, mit Ihnen Zeit verbringt, so viel wie eben möglich, und Euch auch selber genug liebt und für Euch sorgt (ja, das ist genau so wichtig, wie die Sauerstoffmaske, die Ihr im Notfall im Flugzeug zuerst Euch selbst anziehen müsst), dann könnt Ihr nicht viel falsch machen. Egal, was andere denken oder sagen. Denn Ihr allein kennt Eure Kinder am besten.

Jeder trägt sein Päckchen

Supermom? Superdad? Das seid Ihr längst. Jeden Tag. Auch an den Tagen, an denen Ihr nicht schafft, was Ihr wolltet, weil Ihr müde seid oder krank oder gerade nicht so motiviert. Ich weiss, dass Ihr jeden Tag ungeheuer viel leistet – mit Euren Händen, Eurem Herz, Eurem Verstand und Eurer Geduld. Ihr wächst immer wieder über Euch hinaus, verlässt Eure Komfortzone, kämpft jahrelang gegen die Müdigkeit, versorgt kranke Kinder und hält spätabends noch Deadlines ein. Ihr trägt alle Euer ganz eigenes Päckchen, egal wie schwer es ist. Und Ihr gebt nicht auf. Bisweilen braucht es dafür Unterstützung, weil der Weg oft beschwerlich ist. Diese solltet Ihr Euch auch unbedingt holen. Schliesslich hat auch ein Superheld immer einen Sidekick. Oder gleich eine ganze Truppe. Und wenn ich jetzt besonders die Mütter anspreche (die Väter aber nicht ausschliesse), dann, weil ich selber eine bin: mein Hashtag der Stunde wäre #empowermoms – stärkt die Mütter! Mütter, seid Euch gegenseitig Stütze, nicht Konkurrenz. Väter, steht hinter den Müttern Eurer Kinder und schätzt, was sie tun. Bringt Euch (noch mehr) ein. Grosseltern, stellt nicht in Frage, was die Mütter von heute anders machen als ihr früher. Arbeitgeber, habt mehr Verständnis für Eure angestellten Mütter und seid gut zu ihnen. Kinderlose, springt ein, wenn Ihr könnt, und urteilt nicht vorschnell.

Na, was meint Ihr? Sind wir Supermoms? Superdads? Sind wir gut genug? Verdienen wir mehr Unterstützung und Wertschätzung? Ich hoffe ich höre ein klares „Ja“ 🙂 

Mein Beitrag zur Blogparade

Mit diesem Beitrag ging ich schon lange „schwanger“, habe es aber nie geschafft, ihn nieder zu schreiben. Die Fotos dazu hatte ich längst im Kasten. Und obwohl ich dafür einen ganz eigenen Hashtag (sh. oben) vorgesehen hatte, den ich gerne auch promoten werde, fand ich den Beitrag passend zur Blogparade, zu der die Swiss Blog Family & Avent aufgerufen haben. Philips Avent ist eine der Marken, die uns seit über 8 Jahren mit ihrem Sortiment begleitet.
#blogparade #supermomdad #philipsavent #philips

NB: Ein Wort zu den Bildern…

ich hatte 2-3 Hersteller von Shirts mit „Mom“-Prints angefragt, ob sie Lust hätten, diesen Beitrag mit einem coolen Shirt zu unterstützten. Es wollte leider keiner, also habe ich das kurzerhand selber gemacht – zugegeben, mangels teurem Fotobearbeitungs-Progrämmli, das ja eigentlich in die Standardausrüstung eines jeden ernst zu nehmenden Bloggers gehört, und mangels Zeit, mich intensiver mit den vorhandenen, kostenlosen Varianten abzumühen, auf recht bescheidene Art. Aber ich bin halt eine Supermom und keine Super-Mombloggerin, sonst wäre das Ergebnis natürlich so perfekt als würde der Print direkt auf dem Shirt stehen 😉 Ich hoffe, Ihr verzeiht mir die Unzulänglichkeit an dieser Stelle 😉