Dieser Beitrag war eigentlich schon lange überfällig… ich habe nie wirklich über das Bauen gebloggt. Immer nur bruchstückhaft. Hier mal 2-3 Sätze über die Planung, dort mal Fotos vom Baustellenbesuch…
Längere Berichte habe ich nur über unseren Umzug geschrieben und ein Jahr später eine Art Fazit. Ausserdem habe ich mich selbst interviewt. 😀 Deshalb möchte ich hier mal versuchen, unsere Planungs- und Bauphase zu rekapitulieren sowie darüber zu berichten, wie das alles mit den Kindern klappte.
Der Traum vom eigenen Haus
Den Traum vom eigenen Haus hegten mein Mann und ich schon eine ganze Weile. Wir sahen uns Neubau-Projekte aber auch zum Verkauf stehende Häuser in Liechtenstein an, nachdem aus einem gemeinsamen Projekt mit meinem Vater und meinem Bruder nichts wurde. Aber es war nichts dabei, das uns gefiel und preislich attraktiv war. Eines Tages zeigte ein Mitarbeiter meines Mannes, der aus der Gemeinde stammt, in dem wir jetzt leben, meinem Mann die zum Verkauf stehenden Grundstücke. Eins gefiel meinem Mann und er zeigte es mir. Das war im November 2011. Ich war nicht abgeneigt und nach Gesprächen mit unserer Bank konnten wir das Grundstück erwerben. Der Kaufvertrag datiert erst auf den September 2012. Warum das erst kurz vor Baubeginn war, weiss ich auch nicht. 😉
Rasch einigten wir uns auch auf einen Architekten, dessen Stil uns gefiel und der nicht zu teuer war. Wir teilten ihm unsere Vorstellungen mit und liessen ein Vorprojekt anfertigen. Irgendwo dazwischen kam die Maus zur Welt. Wir wussten schon, dass es nicht einfach sein würde, mit zwei kleinen Kindern, aber mein Mann nahm wirklich sehr viel in die Hand. Er traf sich auch mal allein mit dem Architekten oder wir nahmen die kleine Stillmaus mit. Der Architekt kam auch mal zu uns…
Wir wussten, was wir wollten
Viele Ausstellungen besuchten wir nicht. Ich erinnere mich an drei (Küche, Bäder, Plättli) und da nahmen wir die Kinder mit. Das klappte problemlos… Da wir dem Architekten wirklich schon sehr konkret sagen konnten, was wir wollten und natürlich auch das nicht allzu grosse Budget vieles vorgab, mussten wir gar nicht viele Entscheidungen treffen. Oder liessen einfach den Architekten eine Vorauswahl tätigen, so dass wir uns nicht durch Hunderte von Mustern kämpfen mussten.
Die Raum-Aufteilung im Obergeschoss machte uns am meisten Kopfzerbrechen, aber auch das konnten wir irgendwann zufriedenstellend lösen. So konnten wir im Mai 2012 die Baueingabe machen und nach der Bewilligung Ende Juni, der Sommerpause und einer Verzögerung durch das damals schlechte Wetter und die Verfügbarkeit der Handwerker war im Oktober endlich der Spatenstich. Einziehen konnten wir dann recht pünktlich im August 2013.
Mein Mann, selber vom Fach als gelernter Heizungs- und Sanitärinstallateur und in der Verwaltung eines Haustechnik-Betriebs arbeitend, erledigte nicht nur viele Arbeiten am Bau selber, sondern war auch oft vor Ort. Natürlich hatten wir auch einen guten Bauführer aber mein Mann arbeitete nur 5 Minuten vom Bauplatz entfernt und war so sicher mind. 1x die Woche vor Ort. Aus eigener Erfahrung weiss er, wie viel schief gehen kann und oft räumte er auch einfach nur auf weil die Handwerker da nicht immer so pingelig sind. 😉
Mit eigenen Händen am Hausbau beteiligt
Auch ich durfte mal Hand anlegen und im April 2013 beim Verlegen der Bodenheizung „assistieren“. Es war nicht ohne, aber auch spannend und vor allem ein tolles Gefühl, mit eigenen Händen etwas für sein eigenes Heim zu tun. Ansonsten beschränkte sich mein Anteil nämlich auf die Arbeit in der Wohnung, also Einpacken der ersten Umzugs-Kisten und Ausmisten. Was natürlich genug zu tun gab, mal abgesehen davon, dass ich ja auch noch zwei kleine Kinder hatte, da geht das nicht mal so nebenbei… Mein Mann jedoch verbrachte viele, viele Stunden, abends wie am Wochenende auf der Baustelle, um zu installieren.
Die Bauzeit lief mehr oder weniger ohne nennenswerte Komplikationen und Verzögerungen ab, da hatte das Team Architekt-Bauführer-Mann wirklich alles gut im Griff… Was nicht mehr machbar war, war der Garten. Aber da wir auf Anfang September eingezogen sind, war das nicht soooo schlimm. Die Kinder sind dann halt anfangs im Dreck rum gewuselt, aber im Herbst war das dann eh kein Thema mehr. Hauptsache auf den ersten Sommer hatten wir dann den Rasen und den fertigen Innenhof mit Baum, Kies und Terrasse.
Die Kinder hatten nie „Heimweh“
Der Umzug verlief stressfrei, aber obwohl ich schon Tage davor bei jedem Besuch auf der Baustelle jeweils erste Kisten zügelte, entpuppte es sich doch als mehr als gedacht. Tja, so eine 4,5-Zimmer-Wohnung bietet offenbar doch ziemlich viel Stauraum. 😉 Nachdem wir die Zügel-Firma also nur an dem einen Tag zur Verfügung hatten, mussten wir den Rest dann mit Privatautos holen. Wir waren aber so schlau, die Wohnung nicht zu früh zu kündigen, so hatten wir noch so 2-3 Wochen Zeit, um in Ruhe den Rest zu holen. Viel war es auch nicht mehr.
Am meisten überrascht hat mich, wie problemlos die Kinder den Umzug gemeistert haben. Sie hatten nicht ein einziges Mal richtig „Heimweh“ oder eine Krise. Sie haben sich hier gleich prima eingelebt und wohl gefühlt. Ganz, als wären sie nie woanders gewesen. Am meisten erstaunt hat mich das bei meinem hochsensiblen Sohn. Der hatte nämlich seltsamerweise mehr Mühe, als wir später einen neuen Esszimmer-Tisch gekauft haben…
Regelmässige Baustellen-Besuche…
Nun, was sicher sehr geholfen hat, war, dass wir die Kinder natürlich von Anfang an in unsere Pläne mit einbezogen haben. Sie waren wie bereits erwähnt bei vielen Terminen und Besichtigungen dabei und auch regelmässig an den Wochenenden mit uns auf der Baustelle, wo wir immer auch eine Weile blieben, so dass sie hindurch laufen und etwas spielen konnten. Natürlich erklärten wir ihnen auch, was wo ist bzw. sein würde, so dass sie sich das alles vorstellen konnten. Ich schätze mal, dass der Umstand, dass so ein Hausbau inkl. Planung natürlich rund 2 Jahre dauert, auch mit half.
Das Haus stand ja nicht von heute auf Morgen, sondern bedurfte mehrerer Monate um zu werden. Spannend wurde es auf jeden Fall, als mal alles stand und man prima hindurch laufen konnte, auch die Treppe hoch in „ihre Zimmer“. Und von da an gab es dann auch jedes Mal mehr zu sehen: der Boden wurde gemacht, die Gipser kamen, die Installationen, die Küche, dann die Einbaumöbel etc. Gleichzeitig erlebten sie natürlich, dass wir in der Wohnung Kiste um Kiste packten und irgendwann auch ihre Spielsachen dran waren…
Den Umzugstag verbrachten sie bei den Grosseltern, durften aber eine Hand voll Lieblingssachen mitnehmen. Und abends holten wir sie natürlich wieder ab und konnten schon die erste Nacht im neuen Haus verbringen.