Das Vergessen

Es ist kaum zu glauben, welch Kräfte Mutter Natur doch hat um ihr Ziel zu erreichen. Direkt nach der Geburt dachte ich: NIE wieder, nein, NIEMALS, NIEMALS wieder würde ich eine Geburt durchmachen wollen.
Nach den ersten Wochen zuhause dachte ich: NEIN, ein drittes Kind? NIEMALS. Wie konnte ich mir nur ein zweites antun?

Wochenbett mit dem 2. Kind

Fünf Wochen sind bereits vorbei, sechs dauert theoretisch das Wochenbett, acht angeblich die Wundheilung. Ich merke mit jedem Tag, der vergeht, dass es besser wird. Vielleicht liegt es daran, dass ich insgesamt grad zwei gute Tage/Nächte verzeichnen konnte? Auf jeden Fall waren diese Wochen dringend nötig, um halbwegs wieder einen Rhythmus zu finden, im neuen Alltag sich zurechtzufinden, das Stillen in den Griff zu bekommen und die Kinder (neu) kennen zu lernen. Erst jetzt kann ich sagen, dass ich halbwegs zurecht kommen könnte. Gebt Euch diese sechs Wochen Zeit bevor Ihr wieder ein einigermassen normales Leben führen könnt und übt Euch während dieser sechs Wochen in Geduld, Gelassenheit und lässt Eure Bedürfnisse unter den Tisch fallen. Die kommen dann später wieder dran 😉

Ich bin noch da ;)

Huch, schon wieder 10 Tage vergangen seit meinem letzten Eintrag. Dass ich nicht regelmässiger blogge zurzeit hat aber nichts damit zu tun, dass ich schon geboren habe (bloss nicht! Es sind noch rund 600 Stunden bis zum Termin ;), sondern, dass ich einfach grad nicht viel zu motzen habe und das ist gut. Drum war ich in letzter Zeit eher faul mit Schreiben und nutzte die jetzt extrem kostbare Zeit für mich.

Kleiner Junge barfuss auf Wiese mit Ziegen in Serfaus, Hotel Löwe und Bär in Serfaus

Die Nabelschnur – sie wird Euch immer verbinden

Es ist nicht ganz korrekt, dass die Nabelschnur bei der Geburt durchtrennt wird. Physisch ja, psychisch mitnichten. Heute habe ich es wieder gemerkt, als ich meinen Sohn bei der Schwiegermutter liess. Sicher, er war nun schon viele Tage und Nächte dort und meistens gehe ich mit gemischten Gefühlen weg. Das war’s dann aber auch schon.

Vom Mama-Blog zur Kolumne auf Papier

Am 6. Mai 2011 erscheint die erste Ausgabe des L-Magazins mit folgendem ersten Kolumnenbeitrag zum Mama Blog:
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Tamara und ich bin seit einem Jahr Mutter. Schon viel länger schreibe ich und da mir das nach der Geburt meines Sohnes fehlte, habe ich mich ein halbes Jahr später, als ich wieder ein bisschen „Luft“ hatte, dazu entschlossen, einen „Mama-Blog“ ins Leben zu rufen. Darin schreibe ich über meinen neuen Alltag zwischen schlaflosen Nächten, Windelbergen, Spieltreffs und Breispuren auf dem ganzen Fussboden. Man könnte den Mama-Blog auch als Tagebuch bezeichnen, denn er ist nicht nur sehr persönlich sondern auch überaus ehrlich. Manch eine Mutter mag sich zwischen den Zeilen wieder finden, eine andere ärgert sich über meine Worte. Und das ist gut so, denn es ist nicht nur jede Frau und jedes Kind anders, sondern es geht auch jeder ganz anders mit der Elternschaft und den damit verbundenen Herausforderungen um.
Über ein Jahr ist vergangen seitdem ich nach einer wunderbaren Schwangerschaft mein erstes Kind gesund zur Welt brachte. Das klingt toll, trotzdem fühlte ich mich vom ersten Tag an und auch noch viele Wochen danach als hätte mich jemand splitternackt mitten in der Arktis ausgesetzt. Es war ein ziemlicher Schock, plötzlich Mama zu sein. Ganze zehn Monate „Angewöhnungszeit“, zig Bücher und ein Kurs haben es nicht geschafft, mich wirklich auf diese neue Situation vorzubereiten. Das erste halbe Jahr war ein kleiner Kampf gegen mich selbst – meinen Körper, meine Nerven, meine Bedürfnisse. Das Stillen war während der ersten Wochen ein Höllentrip, dass mein Kind nicht gut einschlief, liess mich die Haare raufen und dass ich für mich selber nicht die Bohne Zeit hatte, damit konnte ich kaum umgehen. Die ersten sechs Monate zogen sich deshalb dahin wie ein ausgeleierter Nylonstrumpf. Dann wendete sich das Blatt. Das Stillen war endlich vollkommen schmerzfrei und erfüllte mich mit den lange erhofften Glücksgefühlen. Das Kind lernte, nachts länger als zwei Stunden am Stück zu schlafen und schaffte es auch tagsüber, im Kinderwagen von selbst einzunicken. Und bald konnte ich mich mit entsprechender Betreuung auch wieder dem Sport und dem Arbeiten widmen. Ich konnte sogar auch mal abends weg. Derweil machte mein Sohn sichtlich Fortschritte. Begann zu robben, dann zu krabbeln, sich aufzuziehen und an Möbeln entlang zu gehen. Weil ihm schnell langweilig ist, sorgte ich für Programm. Besuchte da einen Kurs und traf mich hier mit Kolleginnen, die Babys im selben Alter haben. Die Zeit verging wie im Flug und die erste Kerze stand auf dem Kuchen. Und es ist als wäre es erst gestern gewesen, als mein Mann und ich nachts ins Krankenhaus fuhren um keine drei Stunden später unseren kleinen Schatz in den Armen zu halten. Ein neues Leben hat begonnen. Für uns alle! 
NB: Leider wurden Magazin und Kolumne irgendwann eingstellt…