Weihnachten, Wünsche und Geschenke - was sich mit älteren Kindern verändert

Weihnachtswünsche & Co. – was sich mit älteren Kindern verändert

Weihnachten naht: was schenke ich bloss meinen Kindern? Während die Jüngsten noch Lego, Schleich oder Playmobil auf die Wunschliste schreiben, wünschen sich die Teenies Handys, Gaming-PCs und die neusten Nike Sneakers. Wann ist denn bitte das passiert!?

Ehrlich gesagt: bei meiner Jüngsten sind es Kuscheltiere und billiges Plastikspielzeug, das sie in irgendwelchen Prospekten sah. Bei den Grossen haben sich die Wünsche tatsächlich von einem Jahr auf’s andere von Lego und Schleich in teurere Gefilde begeben.

Aber was schenken, wenn das Budget es eben nicht erlaubt, dass das neuste iPhone unter dem Weihnachtsbaum landet? Ich habe meine zwei erfahrenen Kolleginnen des Netzwerks Schweizer Familienblos, Rita vom Blog „Die Angelones“ und Katharina von „Mama hat jetzt keine Zeit“, befragt. Starten wir bei Rita:

Liebe Rita, magst Du uns verraten, was Deine Jungs sich heuer vom Christkind wünschen bzw. was Ihr Ihnen schenkt?

Unsere Jungs sind unterdessen 16 ½ und 18 ½ und ihre Wünsche zu Weihnachten haben sich entsprechend Richtung «Geschenke für Erwachsene» entwickelt: etwas Cooles zum Anziehen, ein Schmuckstück oder aber auch sehr gerne ein feiner Duft oder ein gutes Pflegemittel.

Und dann sind da noch Ausgaben zum Beispiel für ein neues Rennvelo oder für die Autoprüfung. Jungs in ihrem Alter, die noch zur Schule gehen, haben es nicht ganz so einfach, sich ihre Wünsche alleine zu finanzieren. Auch wenn beide am Wochenende jobben, um sich etwas eigenes Geld dazuzuverdienen, so sind sie natürlich auch immer froh um einen finanziellen Zustupf.

Da kommen Festtage wie Weihnachten gerade richtig. Dennoch: Am meisten freuen sie sich über «richtige» Geschenke, die man auspacken und in Händen halten kann. Wie früher, als sie noch klein waren. Solche Geschenke ziehen sie reinen Geldgeschenken auf jeden Fall vor.

Als Eltern versuchen wir, das ganze Jahr über immer wieder gut hinzuschauen und hinzuhören und passende und erschwingliche Wünsche aufzuschnappen.

Dieses Jahr geht es in Richtung Sport-Hoodies von amerikanischen Football- und Baseball Teams, deren Spiele wir während unserer gemeinsamen USA-Reise im Sommer besucht haben. Schöne Erinnerungsstücke an gemeinsam verbrachte Zeit. Solche Geschenke machen wir ihnen noch so gerne.

Wie haben sich die Wünsche/Geschenke verändert, seit die Jungs älter geworden sind und Lego etc. nicht mehr so spannend waren?

Lego waren bei unseren Jungs überraschend lange spannend! Aber ja, die Wünsche haben sich schon verändert in den letzten Jahren. Wünschten sie sich früher Dinge wie Legos oder ferngesteuerte Autos mit denen sie dann stundenlang spielen konnten, wurden es später eher «digitale Geschenkwünsche», wie zum Beispiel ein Tablet oder dann eben ein eigenes Smartphone.

Damit haben sie dann zwar auch problemlos stundenlang gespielt, einfach anders… Unterdessen gehören digitale Gadgets zu ihrem normalen Schüler- und Studentenalltag dazu. Deshalb bewegen sich ihre Geschenkwünsche derzeit in Richtung «etwas Luxus im Leben von Jungs».

Gibt es etwas beim Schenken, auf das Ihr besonders Wert legt?

Als Eltern bevorzugen wir einigermassen «vernünftige» Geschenke. Dinge, die unsere Jungs auch wirklich benötigen, anziehen können und täglich daran Freude haben. Aber natürlich darf es an Weihnachten auch etwas sein, das einfach nur Freude macht.

Geht ein Wunsch eher in die teurere Richtung, dann schlagen wir auch einfach eine Kostenbeteiligung durch uns vor. Nicht zuletzt, weil am Ende beide Jungs in etwa gleichwertige Geschenke erhalten sollen. Was schön ist: Unsere Jungs waren in Sachen Weihnachtsgeschenke immer recht vernünftig und bescheiden unterwegs und so haben wir als Eltern eigentlich nie wirklich «Geschenke-Richtlinien» definieren müssen.

Wann haben Eure Kinder aufgehört, ans Christkind zu glauben bzw. wann haben sie entdeckt, dass ihre Eltern die Geschenke unter den Baum legen?

Das wissen wir nicht so recht. Vermutlich haben sie es früher als wir denken kapiert, aber wohl entschieden, dennoch weiter daran glauben zu wollen! Einfach, um die Weihnachtsmagie so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Das tun wir ja alle irgendwie, oder?

Habt Ihr eine besondere Tradition für den Heiligen Abend?

Seit die Kinder auf der Welt sind, feiern wir Weihnachten immer gleich. Heiligabend immer bei uns zu Hause, zusammen mit Grosseltern väterlicherseits und dem Bruder meines Mannes, der Götti der Jungs ist. Am Weihnachtstag dann mit Nonna und der Familie meiner Schwester, die – wie könnte es anders sein – die Gotte meiner Jungs ist.

Das Essen variiert von Jahr zu Jahr. Was nie fehlen darf, ist der geschmüchte Weihnachtsbaum. Dieser hat sich allerdings in all den Jahren auch verändert. Er ist immer grösser geworden, weil jedes Jahr zusätzliche Weihnachtskugeln aus allen Reisen, die wir gemeinsam unternehmen nach Hause nehmen und an den Baum hängen.

Das ist unsere meistgeliebte Weihnachtstradition: Die Jungs schmücken den Baum zusammen mit meinem Mann, während ich sonst etwas am machen bin. Jede Kugel, die sie aufhängen, ist mit Erinnerungen verbunden, was Stoff für viele schöne Gespräche beim Schmücken liefert.

Danke, liebe Rita. Wer mehr von ihr lesen möchte, findet hier noch einen weihnachtlichen Beitrag.

Lego und Smartphone

Und jetzt zu Katharina. Sie schreibt gleich selber, wie es bei ihnen so läuft:

„Regelmässige Leserinnen und Leser meines Blogs wissen: ich bin ein Weihnachtsmuffel! Aber natürlich haben sich seit wir vor 15 Jahren unser Baby bekamen, ein paar Weihnachtstraditionen eingeschlichen.

Der Bub hat zu seinem 15. Geburtstag im Oktober sein erstes Smartphone erhalten und wir haben ihm klargemacht, dass es in diesem Jahr von uns Eltern nur etwas Kleines geben wird. Jetzt wünscht sich der Löli Lego – aber wir haben noch nicht entschieden.

Vielleicht gibt es für einmal auch etwas Nützliches, denn im Februar fährt er ins Skilager und braucht neue Skischuhe und auch noch Schlittschuhe. Wann hören eigentlich Füsse auf zu wachsen?

Online-Guthaben vs Bücher

Seit ein paar Jahren wünscht er sich neben elektronischen Geräten vor allem Geld oder Guthaben für Epic Games und Steam, neuerdings auch Google Play und Spotify. Aber ich bin da eher dagegen und schenke ihm lieber Bücher, damit er auch mal vom Bildschirm wegkommt.

Zum Glück liest er gerne – er hat alle Harry Potter auf Englisch gelesen und ist jetzt am Herrn der Ringe und Hobbit, mag aber auch Manga, Comics und Sachbücher.

Die Grosseltern und die Gotte fragen immer bei uns nach, was er braucht oder wünscht, so können wir die Geschenkeflut etwas steuern. In den letzten Jahren gab es öfter mal Gemeinschaftsgeschenke, weil er wirklich teure Wünsche hatte: Ein E-Piano und eine E-Gitarre zum Beispiel. Da machten wir es so, dass wir Eltern das Geschenk besorgten und alle uns Geld dran gaben, zusätzlich gab es jeweils etwas Kleines zum Auspacken, so dass er trotzdem ein paar Päckli bekam.

Geschenke kommen von Menschen

Die einzige Sagengestalt, an die unser Sohn lange geglaubt hat, war der „Samichlaus“. Und zwar lustigerweise auch noch dann, als ich dem Elternverein unseres Dorfes vorstand und die „Chlaussäcklein“ bei uns zuhause abpackte. Der «Kurze» half sogar dabei mit und fand es normal, dass der Samichlaus ein wenig Hilfe brauchte. Schliesslich musste er wirklich viele Chaussäcklein abfüllen!

Da wir keine Religion praktizieren, haben wir auch nie Geschichten vom Christkind erzählt. Hier in der Westschweiz bringt der «Père Noël» die Geschenke, analog zum angelsächsischen «Santa Claus». Aber da haben wir von Anfang an nicht mitgespielt. Bei uns kamen die Geschenke immer von den Menschen. Wir finden es viel schöner, das Päckli persönlich zu übergeben und die Freude des Kindes live mitzuerleben.

Wir als Familie feiern nicht Weihnachten im herkömmlichen Sinne. Wir haben zwar meistens einen Adventskranz und Lichter an den Fenstern, aber kein geschmücktes Bäumchen in der Stube.

Bäumchen, Weihnachtslieder und Wichteln

Unsere Familientradition, wenn man so will, ist dass wir in der Sonnenwendnacht in den Wald gehen, und Heu und Vogelfutter auslegen, und danach im Garten ein Sonnenwendfeuer und Apéro mit den Nachbarinnen und Nachbarn machen.

Am Heiligen Abend laden wir meistens die Mutter meines Mannes zu uns ein, kochen gemeinsam etwas Feines und haben eine schöne Zeit.

So richtig traditionell „geweihnachtelt“ wird dann am Weihnachtstag mit meinen Eltern (Grosseltern mütterlicherseits) und meinem ganzen Clan: da gibt es Bäumchen und „Güezi“, Weihnachtslieder und Wichteln, und wenn die Kerzen am Bäumchen ausgehen, wird geschwiegen und an alle Familienmitglieder gedacht, die nicht mehr dabei sind.“

Danke für diese Einblicke, liebe Katharina! Unter dem Link findet ihr bei ihr alle Beiträge zum Thema Weihnachten auf ihrem Blog.

Weihnachtsgeschenke für ältere Kinder

Es war spannend, zu lesen, was meine Blogger-Kolleginnen so berichten und nehme mir natürlich auch einige Dinge mit für uns:

  • Wenn sich die älteren Kinder etwas Teureres wünschen, kann man zusammenlegen. Da bei uns die Geburtstage nicht weit weg von Weihnachten sind, ist auch das eine Option, dass es für beide Festtage ein grösseres Geschenk von allen gibt.
  • Trotzdem wollen auch ältere Kinder gerne etwas auspacken und nicht leer ausgehen vor dem Christbaum. Sie freuen sich über kleine Aufmerksamkeiten, sei es Kleidung, Pflegeprodukte oder sonst etwas, das sie gut gebrauchen können. Hier hilft es, immer gut hinzuhören und zu schauen…
  • Traditionen sind schön und wichtig. Auch bei uns ist das so. An Heiligabend schmücken wir gemeinsam den Christbaum und feiern am Abend mit unseren Liebsten. Ich muss zugeben, dass der erste Anblick des in der dunklen Stube beleuchteten Christbaums für mich noch immer ein wunderschöner Moment ist, den ich sehr geniesse.

Büchergeschenke Weihnachten Kinder Bei meinem Grössten tue ich mir jeweils am schwersten in punkto Geschenkewahl. Er hat eigentlich alles und wünscht sich dann höchstens wirklich viel zu teure Sachen. Das weiss er selbst und kommt dann gerne zwei Wochen vor Weihnachten doch noch mit einem vernünftigen Wunsch, den ich dann schnell noch bestelle.

Schliesslich möchte ich, dass auch er etwas auspacken darf, das ihm Freude macht.

Bei der Jüngsten ist es aber auch nicht einfacher: in den Prospekten kreuzt sie zahlreiche Dinge an, wovon ich meist 90% als unnötig erachte weil ich weiss, dass sie damit nicht lange spielen wird. Und Kuscheltiere sind immer hoch im Kurs, haben wir aber bereits sehr, sehr viele.

Entsprechend muss ich da etwas selektionieren, so dass es einen guten Mix gibt aus Sachen, an denen sie länger Freude hat, aber auch etwas, dass ihre Augen eben für den Moment sehr glänzen lässt – Ihr wisst, was ich meine…

Und wie sieht es bei Euch so aus mit den Weihnachtswünschen, dem Erfüllen etc.?

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2 comments
  1. Liebe Tamara, es ist spannend zu lesen, wie es sich bei Katharina über all die Jahre verändert hat 🙂 Wir kennen uns ja alle drei schon sooooo lange, dass es sehr lustig ist zu beobachten, wie sich unsere Familien entwickeln. Ich wünsche dir und deinen Kids schöne Festtage mit passenden Geschenken – in welche Richtung die auch immer gehen! Herzgruss, Rita

    1. Ganz liebe Grüsse auch von mir & lieben Dank für’s Mitmachen! 🙂

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