Offenes Portemonnaie mit Geld

Familien-Budget? Damit Ende Monat noch was übrig ist…

Ich muss eine Rechnung bezahlen und logge mich in meiner Bank-App ein. Unweigerlich klicke ich auf den Konto-Stand. Es ist Anfang Monat und das D-Konto ist quasi leer gefegt. Ich blinzle ungläubig, checke die Ausgaben. Nichts aussergewöhnliches. Und doch: da waren ein paar aussertourliche Dinge, die unser Familien-Budget belastet haben…

Der Grosse brauchte ein neues Fahrrad. Wir haben uns nach 5 Jahren dazu entschlossen, einen weiteren Teil unserer Fenster mit Vorhängen zu bestücken.

Dann war da noch eine AHV-Rechnung, Strom (vierteljährlich), Gebäudeversicherung, ein Auto-Service plus ein Satz neuer Räder, die Frühlingsferien und die Anzahlung für die Sommerferien, die Rechnung für Flöten- und Ballettunterricht der Maus, mein Jahresabo für’s Training lief aus. Ganz normale Dinge halt, bis auf die Vorhänge und die Frühlingsferien, die wir uns heuer seit langem mal wieder gönnen wollten, weil mein Mann so viele Urlaubstage übrig hat.

Anfang Monat schon Ebbe auf dem Konto

Auch hatte ich weniger Aufträge. Ich war trotzdem ziemlich perplex. Anfang Monat schon Ebbe auf dem D-Konto – das hatte ich zuletzt vor vielen Jahren. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern. Normalerweise habe ich die Kosten im Griff.

Aber dieses Loch war eins, das sich auch im nächsten Monat fortsetzen würde, obwohl ich insgesamt 3x einen Transfer vom Sparkonto machte. Immerhin hatten wir dort noch ein Polster, denn ich überweise jeden Monat einen Betrag darauf ein.

Diesen habe ich jetzt aber gekürzt… Es soll ja nicht der Sinn sein, jeden Monat mehrfach auf das Sparkonto zugreifen zu müssen.
Ich habe dann meine Community auf Instagram gefragt, wie das bei ihnen so aussieht. Und ich bin offenbar nicht alleine.

Es haben sich sehr viele gemeldet, die „am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig haben“, wie man so schön sagt. Es haben sich aber auch ein paar gemeldet, die sagten, sie würden nun ein Budget machen – manche monatlich, manche vierteljährlich – und dass es seitdem besser geworden sei.

Ein Familien-Budget, hmm…

Das würde bedeuten, mal ein paar Monate lang zu schauen, was so anfällt und was wir ausgeben. Und wofür. Das macht eigentlich Sinn, denn so hat man wiederkehrende, grössere Zahlungen wie Jahres- oder Semesterbeiträge, Service-Termine oder eben auch Urlaubs-Anzahlungen, Versicherungen und dergleichen auf dem Radar und kann sich darauf einstellen.

Ich habe also ein monatliches Familien-Budget in einer Excel-Tabelle aufgesetzt. Tragt Euch in den Newsletter ein, dann wird es Euch als Freebie zugeschickt! 🙂 Ich hoffe, es klappt, sonst meldet Euch wieder!

                       

So ein wenig vorgesorgt haben wir ja schon… Als wir in die Schweiz zogen, wurden wir natürlich von der ersten Steuerrechnung regelrecht erschlagen. Nur mit Mühe stotterten wir die Raten-Zahlungen ab. Warum?

In Liechtenstein, wo wir vorher lebten, werden die Steuern einfach vom Lohn abgezogen und man zahlt dann mit der Steuer-Abrechnung einfach noch einen kleinen Betrag nach. Oder erhält sogar Geld zurück, was bei mir immer der Fall war.

Also richteten wir ein Steuerkonto ein, rechneten aus, wie viel wir darauf sparen mussten bis zur nächsten Rechnung und machten einen monatlichen Dauerauftrag.

Sparkonten: eine Sorge weniger!

So ein Konto haben wir auch für das Auto eingerichtet, da ich immer mal wieder eine Beule fuhr, ein Service anfiel oder eben neue Reifen. Seit wir das neue Auto haben, ist meine Pannen-Quote übrigens deutlich gefallen! Immerhin, hier sparen wir Geld! 😀

Wie Ihr ganz konkret selber Geld sparen könnt, um Euer Budget nachhaltig in den Griff zu bekommen, verrate ich Euch hier:

  • DIY : es gibt fast nichts, das man heute nicht selber herstellen kann. Im Internet finden sich zahlreiche Rezepte für Hausmittel wie Waschpulver oder Reinigungsmittel, für Bouillon oder Haarspülung
  • Mehrweg statt Wegwerf : Abschmink-Pads, Still-Einlagen, Windeln – alles aus Stoff. Die Menstruationstasse, Anleitungen zum Ziehen von Gemüse aus Resten – solche Dinge sind nicht nur umweltschonend, sondern auch günstiger als Einweg-Produkte…
  • 2ndhand : gerade bei Kinderkleidern, Spielsachen oder Büchern lohnt sich das. Es sind alles Dinge, welche die Kinder selten lange brauchen. Das gilt natürlich auch für Dinge, die sie an ihre Geschwister vererben können. Unser Grosser brauchte ja ein neues Velo. Sein altes bekam die Maus. Und das Mäuschen erbt fast alles von den Grossen… 😀
  • Leihen / Teilen / Mieten : Teure Gartengeräte kann man sich zusammen mit dem Nachbarn anschaffen, Musik-Instrumente kann man mieten, Autos leasen. Es muss nicht immer alles neu gekauft werden und man muss nicht immer alles selber besitzen… Ludothek und Bibliothek bieten Abwechslung, ohne dass etwas gekauft werden muss… Spielsachen kann man auch mal mit anderen Familien tauschen.
  • Schlau einkaufen : Preise vergleichen, auf Aktionen achten, einen Wochenplan machen, grössere Mengen kaufen – das alles spart nicht nur Geld, sondern verhindert auch, dass man Lebensmittel wegschmeissen muss (Food Waste). Wer grössere Mengen kocht, kann einen Teil einfrieren und minimiert so auch den Zeitaufwand. Wer vor dem Einkauf die Aktionen durchsieht, kann sich im Wochenplan danach richten.
  • Sparsam mit Ressourcen umgehen : Sparen kann man z.B. beim Strom, bei Wasser oder Wegen. Ich überlege immer zweimal, bevor ich eine längere Strecke fahre. Kann ich auf der Strecke zwei Sachen verbinden/erledigen, so dass ich es lohnt? Dann muss ich nur einmal los… Oder kann mir jemand etwas bringen, der mich besuchen kommt und eh grad dort vorbei fährt? Wege im Dorf gehe ich wenn möglich zu Fuss oder mit dem Velo. Waschmaschine, Geschirrspüler etc. schmeisse ich meist nach 19 Uhr an oder am Wochenende – zum niedrigeren Stromtarif. Geräte, die nicht gebraucht werden, ausstecken. Regenwasser sammeln und damit die Pflanzen giessen. Kinder gemeinsam baden. Für mehr Nachhaltigkeit im Kleinen…

Ich muss mich selber auch an der Nase nehmen und meine eigenen Tipps wieder mehr beherzigen, damit wir bald wieder in etwas sicheren Gewässern schwimmen können… Es ist nicht immer einfach, in der Alltagshektik bewusst Entscheidungen zugunsten des Kontos zu treffen.

Sich selbst etwas Gutes tun, ohne Blick auf’s Konto…

Manchmal braucht ein Kind dringend etwas und es bleibt keine Zeit, Secondhand-Börsen zu durchforsten. Manchmal sind wir Mamas erschlagen und im Stress und bestellen Pizza anstatt sie selbst zu machen. Oder wir gönnen uns eine Pedicure auf den Sommer hin. Aber das darf auch mal sein, denn sich selbst etwas Gutes tun und für Entspannung zu sorgen sollte immer über dem Kontostand stehen… 😉

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4 comments
  1. Ich habe auch eine Excel-Liste, in der ich die Einnahmen und die Ausgaben eingetragen habe. Für die variablen Kosten gibt´s Budgets wie Klamotten pauschal 50 €, Lebensmittel 350 € ect. So habe ich alles im Blick und konnte auch meine Sparrate festlegen, die am Monatsanfang aufs Sparkonto geht. Zusätzliche Einnahmen schiebe ich auch direkt aufs Sparkonto.

    1. Das ist toll, es scheint mit Budget-Planung echt einfacher zu sein… Danke für deine Erfahrung!

  2. Wir, meine Frau und ich, führen auch eine Tabelle und tragen dort unsere Einnahmen und Ausgaben ein. Da wir noch zwei Kids haben, ist es oftmals umso schwieriger die Kosten im Blick zu behalten, wenn man keine Tabelle führt. Genau aus dem Grund haben wir damit begonnen, die Kosten zu dokumentieren, so haben wir stets alles im Blick und am Monatsende ist sogar noch was übrig. Vor allem sind wir gerne auf Reisen und freuen uns immer sehr auf die neuen Erlebnisse, deshalb versuchen alle zu sparen, und es klappt! 😉
    Erst vor kurzem sind wir aus unserem Urlaub in Südtirol zurückgekehrt und freuen uns wieder auf weitere gemeinsame Ferien!
    (https://www.feldhof.com/de/)

    Johannes

    1. Das klingt toll! Ja, auf gemeinsame Reisen zu sparen wäre auch mein Ziel. Die Kinder haben viele Wochen Ferien und da möchte man schon gerne mehr als nur 1x verreisen können… Danke für Deine Erfahrung!

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