Kindergarten zurückstellen

Wir verschieben den Kindergarten-Start

Das Mäuschen kommt heuer in den Kindergarten. Theoretisch. Der ist nämlich in der Schweiz ab dem 4. Lebensjahr obligatorisch und gehört zur Schulpflicht. Theoretisch. Denn es hat sich in den letzten Monaten recht deutlich gezeigt, dass die Reife dafür auf sozialer Ebene zu fehlen scheint.

Ich freue mich sehr, endlich mal wieder etwas „Persönlicheres“ zu bloggen. Ein Bericht aus unserem Alltag. Keine Kooperation, kein Sach-Thema. Also doch, natürlich schon. Es geht ja um den Kindergarten, und vielleicht ist das Thema auch für andere spannend.

Meine Hoffnung, dass das Mäuschen nach den Sommerferien, was schon in 2,5 Wochen der Fall ist, fröhlich mit Rucksack und Streifen in den Kindergarten spaziert, ist heute auf nahezu Null geschrumpft. Wir hatten mit der Kindergärtnerin vereinbart, dass wir kurz vorbei schauen da sie eh zum Einräumen dort war.

Es ist noch zu früh… 

Nach vielem guten Zureden und Begleitung der grossen Schwester liess sie sich auf den Rücken schnallen. Doch als wir vor dem Kindergarten auf die (wirklich sehr liebe und sympathische) Kindergärtnerin stiessen, windete sie sich und wollte wieder nach Hause.

Ich sprach noch eine Weile mit der Kindergärtnerin und sie hatte nach dieser kurzen Zeit ebenfalls den Eindruck, dass es zu früh ist für meine Tochter. Sie war sehr verständnisvoll und bestärkte mich darin, dass auch dieser Weg möglich ist und später keiner nach diesem Jahr fragt, was natürlich stimmt…

Aber beginnen wir von vorne. Meine grossen beiden sind problemlos von der Kita in den Kindergarten gewechselt. Wir waren am „Bsüachli-Tag“, an dem sie die Kinder und die Kindergärtnerin kennen lernen durften, sie bekamen den „Kindi-Streifen“ (auf schweizerdeutsch ja eher „Kindsgi“, gell?) und ich durfte ihnen ein Sitzpolster nähen und ein Täschli besorgen für den Znüni.

Soweit, so gut. Ich habe das Prozedere also nie hinterfragt. An Tag X begleiteten wir die Kinder, durften kurz mit rein und verabschiedeten sie dann. Keine Tränen, Neugier, vielleicht etwas Aufregung, aber alles gut.

Das Mäuschen ist ein Morgenmuffel

Der Grosse hatte zwar, ich erinnere mich dunkel, morgens manchmal etwas Mühe, aber ich insistierte und er ging. Die Maus habe ich sogar für die unüblichere frühe Zeit (7.45 Uhr) angemeldet. Im ersten Jahr können Eltern noch wählen, ob sie das Kind um 7.45 Uhr oder 8.30 Uhr schicken. Im zweiten Jahr muss es die erste Zeit sein, wann später dann auch die Schule startet.

Das Mäuschen steht aktuell wieder kaum vor 8.30 Uhr auf. Wir haben in den letzten Monaten diesen Rhythmus nicht weg bekommen, obwohl ich sie meistens wecke und sie auch mal früher ins Bett ist. Vor 8 Uhr stand sie aber so gut wie nie auf. Da half auch die Zeitverschiebung im Urlaub (wir waren wieder auf Kreta) nicht. Übrigens stehe ich selber kaum vor ihr auf… 😛 

Nun wäre das ja vermutlich mit einem Plan (jede Woche 10min früher wecken) noch gut regelbar. Das Haupt-Problem liegt woanders.

Sie ging nicht mehr gerne in die Kita

Das Mäuschen ging mit zunehmendem Alter immer „ungerner“ in die Kita. So richtig begann das, wenn ich mich erinnere, mit dem Umzug der Kita in ein Provisorium, das in Laufnähe lag, also super praktisch.

Ich hatte zwar nie Probleme, sie aus dem Haus zu bekommen, aber spätestens an der Tür wurde es dann oft schwierig. Zu dem Zeitpunkt wechselten dann auch 2-3 Betreuerinnen und dann wenig später auch ein paar Kinder, weil die Sommerferien nahten.

Hängt mich jetzt nicht an der Chronologie auf, aber davor oder danach war ja auch noch Corona, sprich die Kita war rund 2 Monate komplett zu bis auf die Notbetreuung.

Und heuer im Frühjahr war der Umzug in die neuen Räumlichkeiten. Noch im Provisorium probierte ich es eine Weile mit „Mama kommt noch 10 Minuten mit“. Sie verweigerte zu dem Zeitpunkt oft das Frühstück und ich meinte da noch, dass sie wenigstens etwas isst, wenn ich mich noch kurz mit an den Tisch setze.

Diverse Strategien ausprobiert…

Das erleichterte den Abschied aber nicht unbedingt und es war auch für die Betreuerinnen und die anderen Kinder nicht ideal. Ich versuchte es dann mit „kurz, aber schmerzlos“-en Abschieden, was anfangs gut klappte, irgendwann aber auch nicht mehr wirklich.

Es gab Betreuerinnen, die sie gut empfangen konnten, andere jedoch hatten bei ihr wenig Chancen. Und vor ein paar Monaten begann sie schon zuhause den Kita-Besuch zu verweigern. Ich konnte sie also kaum noch aus dem Bett bzw. dem Haus bewegen.

Egal, womit ich sie zu locken versuchte, egal wie schön ich es redete, es ging nicht. Auch das schlechteste aller Mittel, drohen oder eine Belohnung in Aussicht stellen, war nutzlos. Und eins wollte ich auf keinen Fall: sie zwingen oder brechen, sie einfach aus körperlicher Überlegenheit irgendwie da raus zu hieven.

Mein Hirn ist ja ziemlich Matsche, ich erinnere mich also nicht daran, ob ich vielleicht irgendwann den Fehler gemacht habe, zu schnell einzuknicken, worauf sie dann gemerkt haben dürfte, dass die Kita eben nur eine Option und kein Muss ist, ich also zu wenig „Leitwolf“ war.

Zuhause bleiben war möglich…

Dies natürlich, weil ich es eben KONNTE da ich von zuhause aus arbeite und sie zu dem Zeitpunkt noch kaum auffiel, sprich sich sehr gut und lange selber beschäftigen konnte, ohne mich zu brauchen. Ich konnte also relativ gut nebenbei arbeiten. Und so häuften sich meine Absagen immer mehr, unangenehmerweise…

Nicht zu unterschätzen, sagen einige, mit denen ich das Thema schon durchgekaut habe, sei vielleicht auch, dass sie mein „letztes“ Kind ist und ich deswegen natürlich schon lange vor Kindergarten-Start Mühe mit dem Loslassen hatte und sie das spüre.

Es kommt also so einiges zusammen… Und es hört auch nicht auf, denn in derselben Zeitspanne hat sie eine generelle Aversion gegen fremde Menschen/Kinder entwickelt, insbesondere dann, wenn diese sich ihr zuwenden wollten. Oder auch nur, wenn sie auf dem Trottoir im Weg standen.

Des weiteren ist sie sehr sensibel, extrem empfindlich auf jegliche Anflüge einer vielleicht etwas tadelnd wirkender Stimme, auch wenn es inhaltlich gar nicht so gemeint ist.

Wetterangepasste Kleidung? Fehlanzeige

Ich bin noch nicht fertig. Irgendwann in diesem Zeitraum entwickelte sie auch einen grossen Eigensinn bezüglich Kleidung und dieser richtete sich so gut wie nie nach dem Wetter. Das heisst, ich habe sie winters schon barfuss durch den Schnee in die Kita getragen weil sie sich weigerte, Schuhe anzuziehen. Keine passten oder waren lange genug bequem. Was gestern noch akzeptiert wurde, war am Tag darauf nicht mehr in Ordnung.

Mit Jacken dasselbe. Und so weiter. 90% ihres wirklich vollen Kleiderschranks (viele geerbten Klamotten der grossen Schwester) zog sie nicht an. Oder dann nur 2-3 Tage nachdem ich weinerlich beklagte, sie solle doch wenigstens mal meine selbst genähten Hosen anziehen.

Ich hatte schnell keine Nerven mehr und liess sie gewähren. Die Frage war jeweils: warum nicht? Klar, an Kita-Tagen wurde erwartet, dass wir dem Wetter entsprechende Kleidung dabei hatten. Diese musste ich aber versteckt rein schmuggeln. Wenn sie sah, dass ich Schuhe/Jacke einpackte, gab es Protest.

Sie weigerte sich von da an aber auch zunehmend, mit der Kita nach draussen zu gehen, was vorher nie ein Problem war. Meist teilten sie die Gruppen auf, wodurch sie tatsächlich auch drin bleiben durfte. Mit mir zuhause war das dann leider auch nicht anders.

Barfuss im Winter…

Ich liess sie also barfuss und ohne Jacke raus, dankbar, dass sie überhaupt mit kam, und hatte eben Kleidung mit dabei für den Fall, dass sie es brauchen würde. Das war aber tatsächlich selten der Fall und ganz ehrlich: krank wurde sie nie, egal wie sehr es mich bei ihrem Anblick fror.

Das einzige, was ich ertragen musste, waren die Blicke und allenfalls Kommentare anderer Menschen. Oder meines Mannes, der sich in Grund und Boden schämte. Ich dachte nur: Hauptsache, sie kommt mit raus. Und vermutlich tragen weltweit die wenigsten Menschen immer genug warme Kleidung und härten sich damit schlicht ab.

Wenn wir das alles nun aber auf den Kindergarten übertragen, wird klar, dass es schwierig werden würde… Im Kindergarten

  • kann ein Kind nicht dermassen aus der Reihe tanzen. Schon in der Kita war das nicht möglich. Weigert sich ein Kind, die Schuhe anzuziehen, könnten es die anderen nachmachen. Und die Kita hat ja auch eine gewisse Verantwortung, dass das Kind heil bleibt, also nicht draussen auf einen Glas-Splitter steht, z.B. Zudem war man dort verständlicherweise nicht gewollt, den „Kampf“ um die richtige Kleidung mit ihr zu führen, so als würde ich den schwarzen Peter einfach ihnen zuschieben… 
  • muss sich eine einzige Kindergärtnerin um rund 20 Kinder kümmern. Sie kann nicht auf ein Sensibelchen stets gesondert eingehen. In der Kita war es noch möglich, meine Tochter langsam ankommen zu lassen, erst mit ihr ein Buch anzusehen bevor es ans freie Spiel ging.
  • gibt es fixe Stuhlkreise, fixe Pausen draussen und fixe Bastel-Aktivitäten. Es ist dann keine Option, sich stattdessen zurück zu ziehen.
  • wird der Kontakt zwischen allen Kindern gefördert. Es wird nicht möglich sein, nur mit seinen drei „Lieblings-Kindern“ zu interagieren.

Das Mäuschen hatte so ihre Lieblinge in der Kita. Aber auch diese konnten sie nicht dazu bringen, freudig mitzukommen. Sie spielte wunderbar mit ihnen, meist in Rollenspielen. Basteln, schneiden etc. – das interessierte sie nicht. Wird aber im Kindergarten ein Bestandteil der Vormittags-Gestaltung sein.

Wir haben eine Kita-Pause vereinbart

Vor etwa 1-2 Monaten, so genau weiss ich es nicht, habe ich in der Kita nach einem Gespräch mit den Betreuerinnen eine Pause vereinbart. Das Gespräch war natürlich dringend notwendig, weil ich die Kleine ja zunehmend abmelden musste.

Einer der letzten „Vorfälle“ war, dass eine Betreuerin ihr zu früh Nuggi und Schmusetuch wegnahm. Beides brauchte sie da noch sehr. Vor dieser Betreuerin hat sie seitdem Angst. Und ja, sie hat den Schnuller noch. Auch die Grossen hatten ihn 4,5 Jahre lang.

Der Grosse brauchte ihn nach dem ersten Kindergarten-Tag nicht mehr, die Maus entwöhnte sich als wir ihn im Urlaub verloren (und keinen Ersatz hatten). Sie stillte damals aber wohlbemerkt noch ein wenig, ich konnte sie also zum Einschlafen wenigstens so „nuckeln“ lassen.

Beim Mäuschen dachte ich, dass sie auch mit dem Kindergarten-Start aufhört damit, nur sieht es aktuell so aus, dass wir sie zurückstellen lassen müssen. Mit der Kita verblieb ich so, dass wir den Platz vorläufig behalten und eine neue Eingewöhnung anstreben wenn es mit dem Kindergarten nicht klappt.

Dankbar für das grosse Entgegenkommen

An dieser Stelle muss ich sagen, wie dankbar ich bin, dass man uns trotz der Kindergarten-Pflicht so entgegen kam. Ich durfte den Besuchs-Tag abwarten (welchen sie leider komplett verweigerte. Trotz jeglichen guten Zuredens von allen versteckte sie sich an Tag X hinter dem Sofa) und darf auch den Start abwarten.

Sollte es nicht klappen, wird unser Kinderarzt das verlangte Attest zur Rückstellung ausstellen und wir versuchen es in einem Jahr wieder. So haben wir es beim 4-Jahres-Untersuch besprochen.

Dieser ging entsprechend, Ihr ahnt es, in die Hosen. Den ersten Termin dafür hatte ich im Januar und wir haben es ihr angekündigt. Als der Termin war, weigerte sie sich also vehement, ins Auto zu steigen und ich musste absagen. Wir haben es wirklich versucht, aber wir hätten sie festhalten müssen.

Im Sommer wagte ich es dann erneut, sagte aber, dass die Maus zum Arzt muss, denn die Maus hatte tatsächlich ein paar Wochen davor einen Termin und das Mäuschen begleitete uns problemlos.

Kontrolle beim Kinderarzt? Schwierig!

So kam ich wenigstens in die Praxis! Als dort aber die Arztgehilfin mit der Apparatur zur Messung der Sehstärke(?) ankam, gingen bei meiner Kleinen auf dem Schoss die Alarmglocken los, worauf wir von der Messung absahen. Sie schrie rund 10 Minuten, beruhigte sich dann zum Glück im Besprechungszimmer so weit, dass der Arzt und ich mündlich die Entwicklungs-Punkte durchgehen konnten.

Ein Untersuch war unmöglich. Obwohl sie irgendwann von meinem Schoss stieg und zu spielen begann, rührte sie weder das Material an, dass ihr der Arzt hingelegt hatte, noch hätte sie sich von ihm anfassen lassen.

Stellen wir also fest: kognitiv wäre das Mäuschen sehr wohl kindergartenreif. Sie spricht gut und verständlich (wenn sie spricht… 😀 Sie schweigt auch öfter mal), kann zählen etc. Die intellektuelle Reife erfüllt sie.

Soziale und emotionale Reife für den Kindergarten fehlt

Die körperliche Reife ist bis auf die Sache mit dem Schnuller auch erfüllt. Die soziale und emotionale Reife ist entsprechend der Knackpunkt:

  • das Kind kann sich regelmässig von seinen Bezugspersonen trennen und fühlt sich in einer Gruppe wohl.
  • Es traut sich, nach einem Misserfolg einen neuen Versuch zu wagen.
  • Es sucht Kontakt zu anderen Kindern und Lehrpersonen.

Das ist alles nur bedingt bis gar nicht vorhanden. Sie hat ja bereits manchmal Mühe, sich von mir zu verabschieden, wenn ich ins Training fahre, auch wenn der Papa, die Nana etc. da wären. Meist ist es aber wirklich nur, bis ich weg bin. In der Kita war das auch so.

Nun steht bei mir ein grosses Fragezeichen der Unsicherheit auf der Stirn. Ich frage mich, ob es überhaupt Sinn macht, eine Neu-Eingewöhnung in der Kita im August schon zu starten wenn sie doch aktuell keine 10 Pferde dorthin bringen. Würde sie mitkommen wenn ich sie begleite?

Spielgruppe ist entsprechend auch kein Thema, denn so wie beim Kindergarten müsste sie ja erst mal MIT-kommen. Da ja bereits dies ein Problem darstellt, macht das ebenso wenig Sinn.

Keine Experimente

Kurz stand die Frage im Raum, ob sie vielleicht mit der Tochter meiner Freundin gemeinsam deren Kita besuchen könnte, da dieses Mädchen ihre einzige Spielfreundin ist. Doch weder möchte ich für einen kurzen Vormittag jeweils 10-15 Minuten hin und zurück fahren müssen, noch die finanziellen Mehrkosten tragen (Kita ist in Liechtenstein).

Zudem sind dort die Eingangszeiten nicht so locker wie bei uns, es würde also definitiv bedingen, dass ich sie immer, auch an Nicht-Kita-Tagen, wecken müsste um zeitig los zu kommen. Eine Garantie, dass es besser klappt in einer komplett neuen Gruppe mit anderen Kindern und Erzieherinnen, habe ich darüber hinaus auch nicht.

Zu viele Experimente möchte ich ihr (und mir) also nicht zumuten. Noch vor einem halben Jahr dachte ich, dass ich ab August nun mehr Freiheit habe um zu arbeiten und Sport zu machen – an den Kindergarten-Vormittagen. Jetzt sieht es aber danach aus, als hätte ich weniger Zeit als je zuvor, da ich das Gefühl habe, dass sie vorläufig komplett bei mir bleiben wird. So kann ich mich immerhin doch noch Vollzeit-Mama nennen… 😛

Und das zu einem Zeitpunkt, da das selber beschäftigen leider nicht mehr ganz so einfach ist wie noch vor ein paar Monaten. Ich habe zunehmend bemerkt, dass sie nicht mehr so einfach in ihrer Welt versinkt. Dass sie vermutlich mehr Input braucht bzw. auch nur zeitweilig auch soziale Kontakte. Aber weder können wir ihre Freundin täglich hier haben, noch würde das auf Dauer gut gehen. Es sind Dinge, die ich ihr einfach NICHT bieten kann. 

In einem Jahr schauen wir weiter…

An zwei Vormittagen gehe ich ins Krafttraining und ich muss sie entsprechend jedes Mal mitnehmen. Auch wenn das zum Glück gut möglich ist, so ist es nicht ideal da sie sich hier doch zwingend eine Stunde selber beschäftigen muss. Tatsächlich ist es so, dass meine Mutter mich früher auch immer ins Fitnesscenter mitnahm. Es ist nicht einfach, aber es muss halt…

Geben wir ihr also vermutlich noch ein Jahr Zeit und dann schauen wir weiter. Evtl. wird dann ja vielleicht sogar eine Vorverlegung Thema. Das ist grundsätzlich ausgeschlossen, aber es ist möglich, einen Antrag zu stellen. Immerhin wäre sie im August 2022 schon 5,5 Jahre alt und je nach dem könnte sie direkt im 2. Kindergarten starten, wer weiss schon, was sich bis dahin tut…?

So… Morgen werde ich mal sehen, ob wir, auch mit der grossen Schwester, vor den Kita-Ferien nochmals einen Besuch dort anstreben können. Sollte das auch nicht klappen, werde ich den Platz wohl doch vorläufig künden und allenfalls im Frühjahr, wenn absehbar, dass sie bereit ist dafür, eine neue Eingewöhnung starten.

Viel Zeit und Nerven verloren

Diese Unsicherheit Tag für Tag, ob und wie es mit ihr klappen wird und wie wir im August weiter fahren, hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, so dass der Blog fast komplett vernachlässigt wurde und ich nur mit Mühe die vielen Aufträge und Trageberatungen, die sich alle auf Juni/Juli konzentrierten, erledigen konnte.

Ich war mehr als ferienreif, aber wie es so ist mit drei Kindern im Urlaub, konnte ich nicht wirklich abschalten. Das Mäuschen machte keinen Mittagsschlaf mehr und so war ich doch mehr oder weniger rund um die Uhr beschäftigt, im Wasser oder musste dafür sorgen, dass wir die oft schwierigen Mahlzeiten hinter uns brachten ohne dass jemand ausrastete…

Aber jetzt nehmen wir’s wie es kommt und versuchen, die restlichen Ferien noch halbwegs zu geniessen, auch wenn das Wetter nicht immer mitmacht. Aber es gibt zuhause auch genug zu tun.

Ich selber muss mich jetzt „neu ordnen“, da ja ein Teil von mir damit gerechnet hat, dass jetzt eine neue Ära beginnt. Ein anderer Teil wäre darüber sehr traurig gewesen, das letzte Kind schon loszulassen.

Der erste Teil wurde aber durch die Erfahrungen der letzten Wochen stärker da zeitweise wirklich alles zu viel wurde und das Verhalten meiner Tochter so unberechenbar wurde. So dass ich mich wirklich sehr nach Zeit für mich sehnte.

Vom Kindergarten zurückstellen? Uns wird Zeit geschenkt

Aber jetzt werde ich mich damit arrangieren und es natürlich auch irgendwo geniessen, dass uns noch ein weiteres Jahr miteinander „geschenkt wird“. Gleichzeitig bereue ich es gerade, dass ich nicht letztes Jahr ein 4. Kind bekommen habe, denn so hätte ich jetzt ja prima Zeit dafür, ohne dass ich etwas „verpassen“ würde.

Das Mäuschen hätte sich vermutlich über ein Geschwisterchen gefreut. Aber die Familienplanung war für meinen Mann nach dem 3. Kind abgeschlossen also ist das von mir auch nur wieder so ein Luftschloss… Denn wäre dieses Jahr Aufschub nicht, wäre mir der endgültige Abschluss nicht schwer gefallen.

Sorry für diesen sehr langen Beitrag, aber jetzt seid Ihr im Bilde. Inwiefern es hier weiter geht mit Bloggen, kann und möchte ich noch nicht abschätzen. Wie gesagt: wir nehmen es, wie es kommt. Vielleicht lest Ihr wieder von mir hier. Vielleicht seltener, vielleicht lange nicht und vielleicht bald schon wieder… Danke für’s bis hierhin lesen! 🙂

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Beschäftigung zuhause – Tipps ab 4 Jahren

Da meine Jüngste nun also auch viel Zeit mit mir allein zuhause verbringen wird, habe ich schon mal ein paar Sachen bestellt, die vielleicht die Beschäftigungen im Kindergarten ersetzen können. Daneben wird sie bestimmt weiterhin viel Bücher angucken, malen etc. und hoffentlich auch mit raus kommen…

7 comments
  1. Hallo

    Wir haben unsere Mittlere auch zurückbehalten. Sie wollte noch nicht weg vom Mami und sprach nicht mit Fremden. Wir hatten mit einem Jahr Verspätung eine wundervolle Kindergartenzeit.

    Unser Junior wollte unbedingt in den Kindergarten, obwohl er eher Jung war und sprachlich noch aufholen musste, hat er das erste Jahr gut gemeistert. Nun darf er das erste Jahr nochmals wiederholen, um genau diese Punkte zu festigen und sich Entfalten.
    Sie verpassen noch gar nichts. Was ist schon ein Jahr gesehen auf die Zukunft. Ich finde es schön, dass sich eure Maus in diesem Jahr nochmals darf entfalten

    1. Vielen, lieben Dank! Das stärkt mich, dass es die richtige Entscheidung ist… 🙂

  2. Wir haben uns bewusst entschieden, unseren grossen, kindergartenbereiten Jungen erst ein Jahr später in den Kindergarten zu schicken.
    Es war die beste Entscheidung! Weil wir so ein Jahr mehr miteinander hatten, er ein Jahr mehr mit dem kleinen Bruder zusammenwachsen konnte und nicht zuletzt auch einige einschneidende Corona-Massnahmen umgehen konnten, von denen wir wohlgemerkt zum Entscheidungszeitpunkt noch nichts wussten.
    Sie sind noch so jung, wenn sie in den Kindergarten gehen. Mit 14 müssen sie entscheiden, was sie die nächsten 3-4 Jahre machen wollen, jedoch erst ein Jahr später beginnen. Niemand sagt ihnen danke, wenn sie ein Jahr länger Sozialabgaben in unsere Berufskassen leisten. 😉

    1. Da hast Du absolut recht, vielen lieben Dank! 🙂 Und ein Jahr ist so schnell um, gell?

  3. […] unserer Rückkehr aus dem Urlaub (und nach dem Verfassen meines Beitrags über das Zurückstellen) hat das Mäuschen plötzlich enorme Fortschritte gemacht. Sie brauchte Nuggi und Nuscheli […]

  4. Hey ihr lieben
    Es freut mich für euch das ihr eure Kids ein Jahr länger zuhause behalten konntet. Nun das hätte ich auch gerne gewollt. Ist im Kanton st.gallen nicht möglich. Mein kleiner ist leider immer noch in den Windeln……Trotzdem muss er in den Kindergarten er will nicht….hatte das Theater schon bei der Kita…..Ärzte im kispi sagten das ich ihm die neue Perspektive vorenthalten will… nein will ich nicht nur kind sei lassen. St.gallen hat man keine chance das kind länger zuhause zu haben. Hatte schon überlegt den Kanton zu wechseln.
    Leider muss nun mein Kind in den sauren Apfel beiße…..
    Schade das ich und Vorhalle mein Kind nun mit weinen in den Kindergarten muss…. Danke für das System

    1. Lieben Dank für Deinen Kommentar! Und, hey, wir sind auch im Kanton SG! Es sollte also durchaus möglich sein. Ich würde mir an Eurer Stelle unbedingt einen anderen Arzt hinzuziehen, vlt mal rumfragen, welcher Arzt bedürfnisorientiert ist in Deiner Nàhe. Hier hätte ein Attest des Kinderarztes ausgereicht und wir hätten es auch bekommen. Tatsächlich haben wir uns dann dafür entschieden, es doch zu versuchen. Man kam uns enorm entgegen und gab uns sehr viel Zeit und Unterstützung, so dass die Kleine nach dem Sommer in den 2. Kindergarten wechselt. Es hat für sie absolut gepasst, sie ist unheimlich gereift im ersten Halbjahr und fühlt sich sehr wohl im Kindergarten. Ich kenne aber einen Jungen, der noch Windeln trug letztes Jahr und die Mama konnte ihn problemlos zurückbehalten. Ich würde da also unbedingt für Dein Kind einstehen wenn Du merkst, dass es noch nicht soweit ist. Es ist keinem gedient, wenn Dein Kind sich nicht wohl fühlt. Die Kindergärtnerin hat keine Kapazitäten dafür, ich würde also unbedingt auch sie mit ins Boot holen. Unsere Kindergärtnerin war wirklich sehr hilfsbereit…

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