Mutter und Tochter

Stillen in der Schwangerschaft – Das Ende einer Ära?

SSW 11+2 (24.06.2016) – Stillen in der Schwangerschaft

Heute Morgen rief mich, wie so oft, um 6.30 Uhr die Maus zu sich. Da hilft kein Ignorieren, sie ruft ein „Mama“ nach dem anderen bis ich zu ihr Eile. Nöö, nichts Dringendes, aber sie braucht mich um diese Zeit oft, um wieder einschlafen zu können. Heute sagte sie dann zu meiner Überraschung nach Langem wieder mal „unser“ Code-Wort fürs Stillen. Es ist kein Code-Wort in dem Sinn, es ist einfach ein Wort, das sich irgendwann ergab und Aussenstehende, die eine Ahnung haben, würden wohl auch verstehen, wonach sie verlangt… 😉 Wie auch immer, ich liess sie… Nun war das nicht das erste Mal, dass sie, seit ich schwanger bin, kurz an die Brust wollte.

Aber, sei es, dass sie nun wirklich kaum mehr gestillt hat (4-5x kurz nuckeln bis sie wieder weggedöst war und das höchstens 1-2x die Woche) oder eben, dass ich schwanger bin, aber dieses Mal war es wieder unangenehm, fast schon schmerzhaft. So wie es sich direkt nach der Geburt anfühlt, wenn man noch nie oder schon lange nicht mehr gestillt hat.

Vom Langzeitstillen zum Tandemstillen

Das ist eigentlich normal und passiert auch Schwangeren, die noch regelmässig und ausgiebig stillen. Nicht zwangsläufig, aber häufig. Dies, und der Umstand, dass sich auch die Muttermilch geschmacklich verändert, führt manchmal dazu, dass das Stillen des Kleinkindes mehr oder weniger unfreiwillig, je nach Situation abnimmt oder gar ganz eingestellt wird.

Es kann sein, dass das Kind die anders schmeckende Milch von sich aus ablehnt. Es kann sein, dass das Stillen für die werdende Mama zu schmerzhaft wird und sie eine Lösung zum Abstillen finden muss.

In seltenen Fällen, wenn die Schwangerschaft belastet ist (sei es durch Komplikationen oder ein gewisses Risiko), ist ein Abstillen auch ärztlich indiziert. An erster Stelle stehen die werdende Mama und ihr Baby, nicht das Kleinkind. So hart es manchmal ist, ihm gerade in dieser Zeit des Umbruchs so etwas Wertvolles wegzunehmen.

Es spricht aber gar nichts dagegen, das grosse Geschwisterkind nach der Geburt, wenn es mag und es noch „kann“, wieder an die Brust zu lassen und Tandem zu stillen. Dies muss jede Mutter für sich entscheiden.

Die Brust wird die Milchmenge entsprechend erhöhen. Die Milch ist den Bedürfnissen des jüngeren Kindes angepasst und man kann dem älteren Kind gerade in der ersten Zeit, in der sich alles noch einstellen muss, gut vermitteln, dass das Baby Vorrang hat. Auch abgepumpte Muttermilch darf man dem Kleinkind anbieten.

Nichts erzwingen

Tandemstillen, das ist bekannt, hilft enorm dabei, die Geschwister-Beziehung aufzubauen und Eifersucht zu verhindern. Aber es kann und soll nicht erzwungen werden. Wenn es sich aber ergibt und für alle passt, ist das wunderbar. Mit der Zeit verliert das grössere Kind dann meist auch (wieder) das Interesse am Stillen.

Ich bin gespannt, ob sich meine doch schon grosse Maus, welche das Stillen über einen langen Zeitraum (mehrere Monate) ausklingen lässt, irgendwann das letzte Mal andocken möchte und ob sie evtl. nach der Geburt wieder möchte und v.a., ob sie es dann noch kann… Ich lasse es auf mich zukommen.

Da sie aktuell wirklich nur selten und meist nur in schläfrigem Zustand an die Brust möchte, kann ich sie auch problemlos wieder abdocken, was ich auch tue, weil sie sich nach 3-4 Zügen eigentlich gleich entspannt und wieder eindöst. Wir werden sehen…

Stillen in der Schwangerschaft – Eure Erfahrungen?

Wie war das bei Euch? Gibt es Mamas hier, die schwanger gestillt haben, nach der Geburt das Geschwisterkind probieren liessen oder gar noch eine Weile Tandem gestillt haben?

Auf jeden Fall sollten sich Frauen, die eine normale Schwangerschaft durchleben, keine Gedanken darüber machen, dass das Stillen schaden könnte, auch wenn dies leider eine noch zum Teil verbreitete Ansicht gerade auch unter Ärzten und Fachpersonal ist.

Weiterlesen zum Thema (langes) Stillen

Stillen in der Schwangerschaft Pin

11 comments
  1. Huhu, Ich habe bis zum dritten Monat weitergestillt, relativ oft. Dann kamen Schwerzen, wie du es beschrieben hast, und das wurde mir dann zu unangenehm. Daher hab ich die „Große“ dann mit etwa 16 Monaten abgestillt. War aber dann ok…
    Liebe Grüße
    Hanna

    1. Danke für Deine Erfahrung! 🙂 Liess sie sich problemlos abstellen? Kann es mir gar nicht mehr vorstellen wie es in dem Alter war…

  2. […] mal berichtet, wie es läuft… wenn Du Lust hast, lies weiter: Stillen mit bald 3,5 Jahren Stillen in der Schwangerschaft Wie sich die Stillbeziehung verändert Es gibt auch einige Beiträge, die ich schon zum Thema […]

  3. […] Und so ging es weiter: Stillen mit 3,5 Jahren / Stillen in der Schwangerschaft / Das Ende einer Ära? […]

  4. […] die Zeit, in der sie noch mein kleines Baby war und dies auch ganz lange bleiben durfte – mit Stillen & Tragen. Als ihre kleine Schwester zur Welt kam, musste sie plötzlich ein grosses Mädchen […]

  5. […] Stillen in der Schwangerschaft / Das Ende einer Ära […]

  6. […] Milch fliesst, dann beschwert sie sich, ich schätze mal, diese Stillzeit wird früher enden als diejenige der Maus, was mich schon ein wenig traurig macht, aber schlussendlich ihre Entscheidung ist. Aber solange […]

  7. Hi. Ich bin jetzt sieben Monate nach der Geburt wieder schwanger. Bisher klappt das mit dem Stillen noch relativ gut.
    Hast du während deiner zweiten Schwangerschaft auch noch gestillt?
    Deine ersten beiden sind ja auch relativ nah beieinander.
    Liebe Grüße Deborah

    1. Hi! Glückwunsch! 😀 Aber wow, so schnell, Wahnsinn! Hattest Du so rasch wieder einen Zyklus? Nein, mein erstes Kind habe ich leider nach 9 Monaten abgestillt. Damals wusste ich es nicht besser und hörte auf meine Hebamme, die sagte, ich solle mal drastisch reduzieren. Ich hatte wieder einen Riss in der Brustwarze und es tat natürlich weh, keine Ahnung woher der kam… Ich drücke Dir die Daumen, dass Du problemlos weiter- und nachher Tandem stillen kannst. Für dein älteres wäre das bestimmt toll, da es noch so klein sein wird wenn das Geschwisterchen kommt… Alles Gute!

  8. Meine Tochter, damals zwei, hat die ganze Schwangerschaft weiter an der Brust getrunken. Ab dem dritten Monat wurde die Milch deutlich weniger, so daß sie ab dem Zeitpunkt gefrühstückt hat . Ich habe sie während der Schwangerschaft darauf vorbereitet , daß die Milch für das Baby ist und sie entweder morgens oder abends an die Brust darf. Sie hat sich für den Morgen entschieden, da ich ihr da nicht auskomme. Abends hat sie oft der Papa ins Bett gebracht – kluges Kind! Nach der Geburt habe ich das ca
    3 Monate durchgehalten, habe dann aber mit der mittlerweile 3jährigen Tochter ausgemacht die Stillzeit zu beenden. War sehr anstrengend für mich nach einer durchstillten Nacht mit Baby auch noch die Große zu stillen. Habe mich regelrecht ausgesaugt gefühlt. Das Tandemstillen war aber sehr praktisch um den Milcheinschuss zu kontrollieren. Pralle, schmerzende Brüste gab es nicht.
    Ich habe das Stillen bei beiden Kindern sehr genossen.

    1. Vielen Dank für Deine Erfahrung! Schön, dass Du Tandem gestillt hast, das war mir leider nie vergönnt. Ich glaube nämlich, dass es für die Geschwisterbeziehung sehr gut ist bzw. ist die Entthronung dann weniger einschneidend wenn das Baby nicht ganz exklusiv an die Brust darf… 💖

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert