WERBUNG*. – Das Thema Nachhaltigkeit ist je länger je mehr nicht mehr wegzudenken aus unserem Alltag und unserem Leben. Und Ihr habt Euch auch einen Beitrag dazu gewünscht. Als Familie nachhaltig leben ist ein grosses Thema, ich hoffe, dass ich Euch ein paar Ideen dazu mit auf den Weg geben kann.
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist mittlerweile bei vielen gestiegen, auch und gerade bei Familien. Mit Kindern wird es noch klarer, dass sie die Folgen dessen tragen, wie wir heute leben und dass wir es in der Hand haben, ihnen Nachhaltigkeit vorzuleben.
selber machen ist nachhaltig
Wenn ich meine Community frage, was sie unter Nachhaltigkeit versteht bzw. wie sie Nachhaltigkeit praktisch im Alltag lebt, nennen die meisten, dass sie versuchen, vieles selber zu machen und wiederverwendbare Produkte nehmen. Zudem wird darauf geachtet, möglichst unverpackt einzukaufen. Typische Beispiele sind Haarseifen statt herkömmlicher Shampoos, Bienen-Wachstuch statt Klarsichtfolie, alternative Monatshygiene oder Joghurt selber herstellen.
Unverpackt-Läden gibt es vor allem in grösseren Städten. Hier auf dem Land habe ich noch keinen gesehen, jedoch braucht es ja nicht unbedingt spezielle Läden dafür, sondern einfach den Willen. Egal ob beim Bäcker, Metzger oder auf dem Wochenmarkt – eigene Tüten oder Behälter kann man immer mitnehmen und darum bitten, die Lebensmittel dort hinein zu geben. Probiert es einfach mal aus und fragt. Je mehr das tun, desto sensibilisierter werden auch andere darauf.
Wenn es um das selber machen geht, so finden sich im Web mittlerweile genügend Anleitungen für allerlei Dinge: begonnen bei der Bouillon über Konfitüre bis zu Kosmetika. Wer auch noch selber gärtnert oder vieles vom Hof und den Läden aus dem Dorf bezieht, also möglichst regional (und saisonal) einkauft, leistet einen wertvollen Beitrag und macht es sich relativ einfach. Wenn der Salat für den Mittag und die Kräuter dazu nur mal schnell vor der Türe frisch geerntet werden können, ist das doch grandios!
Selber anpflanzen
Anpflanzen lässt sich im eigenen Garten sehr viel – von Kräutern über Beeren bis zu Kartoffeln. Es braucht nur ein wenig Platz und Zeit. Aber Kinder helfen meist gerne beim Gärtnern und erleben so hautnah, welchen Weg es braucht bis die leckere Tomate auf dem Teller liegt. (Und dass nicht so schnell eine neue Erdbeere wächst wie man Lust drauf hätte… 😉
Der Vorteil auch beim selber machen jeglicher Lebensmittel, z.B. eben Joghurt, Mayonnaise, Gebäck etc.: man weiss, was drin ist, vermeidet unnötige Zusatzstoffe und kann selber bestimmen, welche Menge welcher Zuckerart verwendet wird. So mache ich seit Jahren selber meinen Eistee…
Nebst selber machen ist wiederverwendbar ein grosses Thema: viele kaufen Kleidung nur noch Secondhand. Andere nähen selber Kleidung. Von Stoffwindeln, der Mens-Tasse oder Stilleinlagen sowie Wattepads aus Stoff, Strohhalmen aus Glas etc. muss ich Euch ja bestimmt nicht mehr erzählen? 😉
Bewusster Konsum, weniger Besitz
Auch Teilen, Mieten oder Ausleihen schlägt in diese Kerbe. Einen Vertikutierer für den Garten muss man ja nicht zwingend selber besitzen. Den kann man auch mieten, beim Nachbar ausleihen oder gemeinsam mit 2, 3 Nachbarn kaufen.
Die Zukunft sieht wohl auch beim Verkehr vor, dass wir kein eigenes Auto mehr besitzen werden, sondern uns einfach eins vor die Haustüre bestellen. Das wird wohl noch ein paar Jahre dauern, aber unsere Kinder werden es vermutlich noch erleben. Davon bin ich überzeugt.
Bis dahin achte ich darauf, keine unnötigen Fahrten auf mich zu nehmen. Auf dem Land bin ich leider auf das Auto angewiesen, aber Erledigungen im Dorf mache ich zu Fuss oder mit dem Fahrrad. So bewege ich mich auch mehr und tue meiner Gesundheit einen Gefallen! 🙂
Unternehmen mit Werten
Das sind so die grundlegenden Dinge in punkto Nachhaltigkeit, aber natürlich geht es noch weiter: beim Einkaufen kann man nämlich auch darauf achten, dass man Schuhe, Kleidung etc. nicht bei grossen Konzernen bestellt, sondern bei kleineren Unternehmen, die sich Werten wie fairen Arbeitsbedingungen, Handwerk, Transparenz über die Herstellung und das Einhalten von Umweltstandards verschrieben haben. So wie Wildling Shoes. Die Wildlinge habt Ihr bei uns ja schon oft gesehen…
Ich bin sehr zufrieden mit den Paaren, die ich für meine Jüngste gekauft habe. Das allererste Paar wird bereits von einem anderen Kind nachgetragen. Die Qualität stimmt für mich, aber vor allem überzeugt mich das Barfuss-Gefühl. Ich lasse meine Kinder, wenn es warm genug ist, immer barfuss raus. Drinnen sind sie sowieso meist barfuss unterwegs. Gerade kleine Kinder oder Laufanfänger sollten so lange wie möglich ohne Schuhwerk unterwegs sein und wenn, dann sollten es eben gute Schuhe sein.
Seit meiner Jüngsten schwöre ich deswegen auf die Wildlinge und werde mir im Frühjahr auch ein eigenes Paar gönnen. Auch barfuss laufen ist nachhaltig weil es dem Fuss eine gesunde Entwicklung ermöglicht. Generell ist eine Investition in die eigene Gesundheit und die der Kinder immer nachhaltig.
Raus in die Natur
Wenn wir unseren Körper gut pflegen, uns gesund ernähren, uns möglichst täglich (draussen) bewegen und auch gut und genügend schlafen, werden wir weniger krank, brauchen weniger Medikamente, Supplemente etc. und sind körperlich und geistig fit und wach.
Gerade das draussen in der Natur sein erdet uns und lässt Kinder unseren schönen Planeten erleben, die Tier- und Pflanzenwelt. Meine Kinder sind oft ganz entrüstet, wenn sie eine leere Bierdose im Bach sehen oder Abfall im Wald. Ohne dass wir sie je darauf aufmerksam gemacht hätten, merken sie, dass das nicht in die Natur gehört und nichts dort verloren hat. Es ist wirklich schön, mitzuerleben, wie sie automatisch ein Gespür dafür haben.
Nicht zuletzt sind Kinder, die oft draussen unterwegs sind und sich viel bewegen, ausgeglichener und schlafen besser. Die ganze Familie profitiert. Ich merke spürbar, wie es uns allen besser geht, wenn wir an einem Sonntag mindestens eine Stunde draussen waren. Die Kinder spielen danach wieder viel konzentrierter, sind ausgepowert und zufrieden.
Abfall vermeiden und Recycling
A propos Abfall: ihn zu vermeiden ist das eine Thema und es ist gar nicht so einfach. Obwohl auch diese eine Frage von mir auf Instagram danach, wie viel Abfall Familien produzieren, tatsächlich zu Tage brachte, dass die meisten nicht mehr oder sogar weniger als einen 35-Liter-Sack pro Woche füllen. Damit meine ich den Restmüll, der in die Kehricht-Verbrennung geht. Das ist wirklich löblich! Als wir damals beim Grossen noch Wegwerfwindeln verwendet haben, war es locker ein Sack pro Woche mehr allein durch die Windeln! Es ist krass, was nur schon der Umstieg auf Stoffwindeln ausmachen würde.
Dafür setze ich mich mit Nestwärme stark ein (genauso wie für windelfrei ab Geburt und frühe Einführung des Töpfchens). Leider scheint die Welt noch nicht ganz offen dafür zu sein. Meine Bestrebungen, einzelne Gemeinden von der Einführung eines Stoffwindel-Gutscheins als Geschenk für Eltern zur Geburt zu überzeugen, sind bis jetzt leider (noch) gescheitert. Dabei wäre das eine tolle Motivation für frischgebackene Eltern, sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Müll trennen, Dinge weitergeben
Beim Müll achte ich natürlich weiter darauf, ihn sorgfältig zu trennen. Ich sammle Papier, Karton, Alu, Glas, PET, Tetrapaks, Plastikflaschen, Kaffeekapseln und Batterien sowie Leuchtmittel, Medikamente, Altöl und Altmetall. Kleidung, die wir nicht weiter schenken oder verkaufen, sammle ich für die Berghilfe oder das Hilfswerk.
Ich achte auch darauf, Strom und Wasser zu sparen. Schon meine Mutter hasste es, wenn in einem Raum Licht brennte, der nicht benutzt wurde. Da bin ich heute also auch sehr pingelig. Strom sparen heisst auch, nicht zu viele (unnötige) Geräte zu besitzen oder sie wenigstens auszuschalten wenn sie nicht in Betrieb sind. Ich habe z.B. lange Zeit meinen Laptop oft nur in den Ruhemodus geschickt weil ich keine Geduld hatte, bis er hochfuhr. Mittlerweile habe ich einen so schnellen, dass ich ihn wirklich immer ganz ausschalte.
Bestimmt habt Ihr auch meinen Beitrag darüber gelesen, wie wir mehr Offline-Inseln schaffen können.
Nachhaltigkeit bedarf Achtsamkeit
Bei Nachhaltigkeit ist bei vielen noch Luft nach oben. So möchte ich mir generell mehr Gedanken machen bevor ich etwas Neues anschaffe, egal ob es sich um Spielzeug für die Kinder haltet oder andere Gebrauchsgegenstände. Seit längerem besuchen wir z.B. regelmässig die Bibliothek, wo sich die Kinder Hörspiel-CDs und Bücher ausleihen können. So haben wir immer etwas Abwechslung. Vieles wird zudem via Streaming-Dienst gehört. Auch Zeitschriften gibt es via App. Mein Mann nutzt einen eReader.
Als drittes Kind bekommt unsere Jüngste weniger Spielzeug geschenkt weil wir ja eigentlich schon alles da haben. Ich mache mir mehr Gedanken über wirklich sinnvolle und nachhaltige Dinge…
Zur Vermeidung von Food Waste möchte ich noch bewusster einkaufen. Ich versuche mir, zumindest im Kopf, eine Art Wochenplan aufzustellen, damit ich nicht Dinge kaufe, die dann ablaufen und weggeworfen werden müssen. Leider passiert das dennoch ab und zu weil unverhofft der Mann nicht zum Essen nach Hause kommt, die Kinder weniger essen als erwartet etc.
Nicht die Lebensqualität einschränken
Natürlich achte ich darauf, Reste wieder zu verwerten bzw. aufzuwärmen, aber manchmal vergesse ich die Tupperdosen im Kühlschrank. Ein Tipp: nutzt durchsichtige Gefässe, dann seht Ihr es nämlich sofort! Brot oder Fleisch, das nicht innert nützlicher Frist gegessen wird, friere ich ein. Dann ist es nach dem Auftauchen fast wie frisch. Auch kochen wir regelmässig grössere Mengen, z.B. bei Bolognese oder Gulasch – dann muss ich es nur noch am nächsten Tag aufwärmen.
Ein Wort zum Schluss: Nachhaltig leben ist toll, aber man darf sich auch nicht ein schlechtes Gewissen machen, wenn man mal zur Tiefkühlpizza greift, beim Grosshändler online bestellt weil es schnell gehen muss oder im Urlaub ans Meer fliegt. Die Nachhaltigkeit sollte meiner Meinung nach nicht die Lebensqualität einschränken. Tun, was geht, Vorbilder gibt es genügend, die zeigen und erklären, wie sie Nachhaltigkeit in der Familie oder im Alltag leben. Wie bei allem entwickeln manche einen geradezu missionarischen Eifer. Das darf nicht sein. Dann heisst es z.B.: wenn Du nachhaltig leben willst, musst Du Veganer sein.
Wie lebt Ihr Nachhaltigkeit?
Wir essen aber hier alle gern tierische Produkte. Es muss nicht täglich sein, keinesfalls. Dafür achten wir beim Kauf auf hochwertige Produkte aus der Region, z.B. Freilandeier. Da zahle ich gerne mehr, wenn ich dafür weiss, was ich auf dem Teller habe.
Was meint Ihr? Ich würde gerne wissen, ob Euch meine Auflistung weiter half und wo Ihr bereits bewusst Nachhaltigkeit lebt, wo Ihr noch „aufholen“ möchtet oder wie Ihr das Thema mit Euren Kindern in der Familie angeht. Erzählt mal…!
*Wildling Shoes hat mir für diesen Beitrag Schuhe zur Verfügung gestellt. Das Mäuschen trägt auf unseren Fotos die Wölfchen (grau) und die Welpen. Ich bedanke mich herzlich für die Zusammenarbeit!