Werdet kinderfreundlich!

Tanja und ich sind heute morgen eine geschätzte Ewigkeit mit unseren Kinderwägen durch die Feldkircher Altstadt gekurvt um ein Frühstücks-Café zu finden, das Kinderstühle besitzt (die frei sind). Von einer Spielecke brauchen wir gar nicht erst zu reden. Es war ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem wir zig Lokalitäten abklapperten und Tanja so nett war, zu fragen, bevor wir mit unseren Kinderwägen den Eingangsbereich blockierten, entschlossen wir uns für ein Hotelrestaurant am Illpark. Eigentlich hätten wir es merken müssen: Da sassen zwei Leute drin. Das Frühstück (Buffet, Selbstbedienung) kostete uns satte 15(!) Euro (was wir erst beim Bezahlen erfuhren). Aber: Sie hatten Kinderstühle. Gottlob! Trotzdem: Nie wieder! Feldkirch scheint definitiv kein Ort für Babys zu sein. Da habe ich bisher in Buchs bessere Erfahrungen gemacht. Wenigstens hat’s im Migrosrestaurant genügend Tripp Trapps (ja, das Original von Stokke und keine Billigplastikstühle) und im Café Wanger wird einem das Frühstück s-e-r-v-i-e-r-t und das zum halben FK-Preis. So! Und wisst Ihr was? Die hatten auch keine Wickelmöglichkeit in der Toilette. Nachdem ich etwa 10 Minuten mit meinem Sohn auf 20cm Marmor zwischen den Lavabos kämpfte, die Windel halbwegs montiert war, das Zuknöpfen des Bodys sparte ich mir, war ich ziemlich sauer. Investiert doch bitte in einen Wickeltisch! Ist ja nicht teuer! Und kauft wenigstens 5 oder 6 Kinderstühle (ja es dürfen auch billige aus Plastik vom Möbelschweden sein), es sei denn Euer Zielpublikum ist 50+ oder 20-. Ihr vergrault hier potentielle Kundinnen. Wie viele Mamas gibt’s wohl, die sich mal einen Kaffee mit einer anderen Mama gönnen wollen um rauszukommen? Sicherlich genügend. Macht’s Ihnen nicht schwer. Freut Euch über das Leben, die sie in Euer Lokal bringen! Und zieht nicht die Brauen irritiert hoch wenn wir heisses Wasser für das Anrühren von Brei verlangen.
Ich erinnere mich grad an einen Besuch im Schnellrestaurant mit dem gelben M vor einigen Wochen. Es war an einem Wochenende und es hatte sicher 5 Babys/Kleinkinder drin! Ich war total überrascht aber absolut entzückt! Und es hatte freie Babystühle! Man mag über die Imbissbude sagen, was man will (z.B. dass es den Namen Restaurant nicht verdient), aber das war mal familienfreundlich! Und was ich auch besonders schätze, ist eine Spielecke für Kids wie ich sie z.B. im Kunstmuseum in Vaduz vorfand. OK, es hatte nur Holztäfelchen, die alle die selbe Form hatten, aber trotzdem, ich kam so immerhin mit einer anderen Mama ins Gespräch während mein Sohn relativ zufrieden war mit sich und dem Holz. Die Spielecke muss auch nicht riesig sein, so 2x2m reichen schon. Und gebrauchtes Spielzeug findet sich wohl schnell… Also, los! Wie wär’s z.B. mit einem Sticker, der kinderfreundliche Lokalitäten auszeichnet? So finden wir Mamas auf einen Blick „unser“ Lokal. Und wenn es uns gefällt, dann kommen wir wieder! Versprochen!
PS: Ambitionierte setzen noch eins drauf und führen auf der Menukarte einen Baby-Brei (Früchte und Gemüse, saisonal variierend) oder Babyknabberzeugs. Aber das wäre wohl definitv zu viel verlangt 😉 Ich würd’s auf jeden Fall machen wenn’s mein Restaurant wäre. Kleiner Aufwand, grosser Kundenservice!

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