9 Jahre – so lange bin ich nun Mama, so lange ist mein Grosser auf der Welt. Die halbe „Strecke“ bis zur Volljährigkeit ist geschafft, was mir schmerzlich bewusst wurde. So schnell werden sie gross. Erst noch als Neugeborenes auf meinen Bauch gelegt, bald schon „flügge“… 9 Jahre Entwicklung.
Mittendrin sind wir also gerade, in der Wackelzahnpubertät oder auch Prä-Pubertät, wie auch immer man es nennen mag. Auf der einen Seite ist die Bedeutung der Peer Group, seiner Freunde also, in den letzten Wochen stark gewachsen. Es gibt wöchentlich fixe „Play-Dates“, an denen sich die Kids treffen – mal hier, mal da. Gemeinsam herumgestromert wird hier noch nicht… zum Glück auch nicht gezockt. „Fortnite“ scheint ja in aller Munde zu sein. Auch mein Sohn beschwert sich, dass viele aus seiner Klasse gamen und von fast nichts anderem sprechen. Ich bin also dankbar, dass ich mich mit diesem Thema (noch?) nicht beschäftigen muss.
Grosse Lesefreude…
Ein Hobby hat er schon seit einer Weile nicht mehr. Ausser Schulsport und gelegentliche Draussen-Aktivitäten fehlt ihm unserer Meinung nach also die Bewegung ein wenig. Am Sonntag gehen wir deswegen immer eine Weile raus. Aber spätestens wenn es wärmer ist, verbringen die Kinder auch mehr Zeit draussen und dann passt das wieder 😉 Auch finde ich, dass die Schule bereits genug Zeit fordert – mit Schulstunden, Hausaufgaben und Lernen für Prüfungen. Da bliebe mit 1-2 Hobbys pro Woche ansonsten nicht mehr viel Zeit zum Spielen und sein, was aber auch wichtig ist.
Ich empfinde den Schuldruck als grösser als früher
Ach ja, ins Theater gehen die Kids seit etwa einem Monat. Jede zweite Woche treffen sie sich da und sie gehen vor allem deswegen hin weil seine Freunde eben hin gehen… Peer Group, ich sagte es ja schon. 😉 Ich bin aber nicht sicher, ob er das durchzieht. Letztes Mal wollte er eigentlich nicht und ist nur mit weil sein bester Freund eben hin wollte. Mal sehen…
Das Thema Schule beschäftigt uns immer ein wenig, ich glaube, das habe ich hier auch schon öfters geschrieben. Ich empfinde den Druck wesentlich grösser als damals bei mir. Ich schätze auch den Schulstoff um einiges anspruchsvoller ein. Klar, es ist bei mir schon eine ganze Weile her, aber ich habe die Schulzeit als einfach in Erinnerung und auch mein Vater meinte, man hätte in der Primarschule nie lernen müssen mit mir, erst am Gymi. Mathe macht ihm besonders zu schaffen da er die Basics wie das 1×1 nie so recht auswendig gelernt und vieles nicht so recht verstanden hat… und da alles Kommende darauf aufbaut, wird es immer schwieriger für ihn.
Zu wenig Zeit für die wichtigen Fächer?
Und natürlich haben die Kids heute bereits Fächer, die wir erst später hatten, das muss man auch sehen: Englisch, Französisch (letzteres ab der 4. Klasse dann glaub’s) und Typewriter (!). Kein Wunder bleibt weniger Zeit für die wesentlichen Fächer wie Deutsch und Mathe. Ich fühlte mich immer wohl in der Schule aber wenn ich jetzt als Mutter den Druck, der auf meinem Kind lastet, nur annähernd mitbekomme, dann sehe ich das Ganze schon etwas kritischer…
Zudem liest man immer wieder, dass es überhaupt nichts bringt, wenn Kinder in der Primarschule schon Fremdsprachen lernen, weil diejenigen, die es erst in der weiterführenden Schule lernen, innert kürzester Zeit gleichauf sind. Und gerade für die vielen fremdsprachigen Kinder, die wir hier in der Gemeinde haben, wäre es vermutlich wertvoller, mehr Zeitbudget in das Erlernen von Deutsch zu stecken als in eine weitere Fremdsprache.
Aber ich schweife ab… Am Sonntag habe ich Folgendes auf Instagram gepostet:
9 Jahre… So lange bin ich also schon Mama, hab‘ viel gelernt, geliebt, geweint, mich gesorgt & gefreut. Nochmals 9 Jahre und mein Grosser ist volljährig und kann tun und lassen, was er will. Das macht das Ganze noch verrückter… 18 Sommer bleiben uns mit unseren Kindern… und zumindest die Hälfte ist mit diesem hier bereits um. Vielleicht sogar mehr wenn ich daran denke, dass schon 16-Jährige den Sommer wohl lieber mit ihren Freunden verbringen… Mir bleibt nur übrig, die Zeit mit ihm von nun an noch ein wenig mehr zu geniessen und mir bewusst zu nehmen, so wie er es sich gewünscht hat, auch mal allein nur mit ihm. Mein gefühls- und willensstarkes, grosses Kind – ich hoffe ich kann Dir genug mitgeben damit Du Dein Leben meistern kannst 💖 Es war nicht immer einfach, und die Pubertät steht uns erst noch bevor…
Hach, ja, es bleibt spannend, bestimmt. Es hat was, dass jedes Alter seine Herausforderungen aber auch schöne Seiten hat. Man kann gerade zusehen, wie sich der Verstand schärft, das Wissen vergrössert und immer wieder gibt es Überraschungen, so wie gestern als er nach dem Hören von Gregs Tagebuch
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