Mama mal 3 wird 9 Grafik

#darumbloggeich – Blogparade der Swiss Blog Family

Obwohl ich letztes Jahr leer ausging beim Swiss Blog Family Award (und dies trotz vieler positiver Rückmeldungen zum Beitrag), lasse ich es mir nicht nehmen, wieder mitzumachen. , beim Thema, warum ich blogge, rechne ich mir keine Chancen aus, aber ich schreibe halt einfach gern, drum…

Vermutlich habe ich das meiste bereits 2018 beantwortet als ich diesen Beitrag eigentlich schon schrieb – zu meinem 8-jährigen Blog-Geburtstag. Und der ist noch immer top-aktuell. Aber ein paar Fragen sind noch offen, also: neues Jahr, neue Chance…

Eine Anfängerin mit Baby für Fortgeschrittene

Pinterest-Grafik 8 Jahre Mama mal 3 Im September 2010, 6 Monate nach der Geburt meines ersten Kindes, setzte ich mich an den Computer und schrieb meinen ersten Blog-Beitrag. Ich war nun seit 6 Monaten Mutter, hatte das schlimmste überstanden und war dennoch täglich übergefordert. Ich war oft allein mit mir und meinem Kind. Eine totale Anfängerin mit einem Baby für Fortgeschrittene. Ich brauchte ein Ventil für meine Erlebnisse, meine Gefühle, meine Sorgen. Denn ich hatte sonst keine Möglichkeit, all dies loszuwerden.

Mein Baby brauchte mich. Sehr. Und so begann ich mich, wann immer er schlief, an meinen Laptop zu setzen und mir alles frisch von der Leber zu schreiben. Das tat gut. Schreiben war meine Katharsis. Es erleichterte mich. Und oft las die eine oder andere Freundin meine Beiträge und klopft mir dann beim nächsten Treffen auf die Schulter. Im Sinne von: „I feel you! Been there, done that. Du bist nicht alleine!“

Und so schrieb ich weiter – mehr für mich als für ein Publikum. Denn andere Mama-Blogger gab es noch kaum. Aber mit den wenigen, die es gab, war ich schon sehr verbunden im Geiste. Es war ein schöner, kleiner Kreis.

Die Blogger-Welt ist heute eine andere

9 Jahre später ist die Blogosphäre explodiert. Sie förderte richtige „Stars“ zu Tage, die jeder kennt und die längst beim next level angelangt sind und ein Buch geschrieben haben. Bloggen ist für viele längst nicht mehr (nur) Tagebuch und Sorgen von der Seele schreiben, sondern ein richtiger Job. Ein Job, bei dem das Schreiben nur mehr ein minikleiner Part ist. Ja, die Blogger-Welt hat sich stark verändert.

Momlife Shirt, Mama mit Kaffeetasse Ich habe mich angepasst, so ein bisschen zumindest. Habe mir mühsam Bruchteile neuer Qualifikationen erarbeitet (SEO, Bildbearbeitung, Pinterest…) und versuche, mitzuhalten. Auf einem Level, das ich halbwegs leisten kann, wenn man bedenkt, dass ich ja auch noch ein Leben habe, drei Kinder und weitere Jobs, Hobbies und Aufgaben.

Der Ehrgeiz ist da, gesehen und gelesen zu werden und den grossen, mit Leidenschaft geleisteten Einsatz auch vergütet zu bekommen. Aber die Zeiten sind hart, die Konkurrenz gross und ich muss rasch in mich gehen, um zu erfahren, weshalb ich überhaupt noch weiter mache. Es ist nicht primär der berufliche Erfolg (vom Bloggen allein könnte ich nicht leben). Vielmehr ist es noch immer ein Ventil. Ich will noch immer loswerden, was mich gerade belastet. Will nun anderen sagen, dass sie nicht alleine sind. Ja, ich will ihnen sogar Mut machen, eine Hand geben und ihnen den Weg zeigen.

Die Scheinwelt blendet manche zu sehr

Meine Ehrlichkeit wird von vielen geschätzt. Denn Mütter sind selten wirklich ehrlich und die Scheinwelt, die viele aufgebaut haben, blendet manche zu sehr. Wenn da also jemand kommt, der ehrlich zugibt, dass es oft irrsinnig hart ist und der nicht nur sein Baby in einer Zuckerwatten-Landschaft drapiert, dann fühlen sie sich abgeholt. Und das sagen sie mir auch und genau das ist für mich ein sehr guter Grund, weiter zu machen. Denn damals, 2010, hätte ich genau das gebraucht.

Das Wort Influencer nervt ein wenig. Denn jeder beeinflusst jeden irgendwann im ganz realen Leben. Dafür braucht es kein Attribut. Es hat für mich einfach den negativen Touch eines Insta-Sternchens mit schickem Preset und perfektem Leben. Und das assoziieren vermutlich die meisten damit. Wenn ich ergo #influencer unter einem Beitrag sehe, könnte ich meinen Mageninhalt im Quadrat darüber verteilen.

Influencer? Äh, ja, vielleicht doch…

Wenn es aber darum geht, dass ich anderen helfen kann, dass ich dazu beitragen kann, dass die Welt ein bisschen besser wird, dann stört mich das Wort nicht. Ich würde es wohl einfach anders nennen, da ich nicht im selben brech-reizenden Assoziativ-Topf landen will.

Mama trägt Kleinkind im Tragetuch Mit Nestwärme habe ich fast parallel zu meinem Blog eine Online-Präsenz aufgebaut, mit der ich für meine Themen Stillen, Tragen, Familienbett, windelfrei, Stoffwindeln etc. werbe. Also für die bedürfnis- bzw. bindungsorientierte Elternschaft. Im realen Leben berate ich auch dazu und organisiere monatliche Treffen. Und diese meine Haltung in punkto Elternschaft, man könnte es auch Erziehung nennen, vertrete ich natürlich auch hier sehr stark.

Wenn ich jetzt also andere be-influence, gegen die Meinung der Gesellschaft länger zu stillen und die Mama das dann mit Selbstbewusstsein macht, das Baby zu tragen und es so weniger weint und alle entlastet sind, es mit dem Abhalten zu probieren und die Eltern sich über die Erfolgserlebnisse freuen oder Familien ermutige, gemeinsam zu schlafen und die Nächte endlich erholsamer werden, dann freue ich mir einen grossen, dicken Ast ab und nenne mich gerne bindungsfluencer oder wie auch immer… 😀

Tipps für Blogger in spe

Aufgeklappter Laptop auf dem Tisch mit Kaffee und Schreibblock daneben Die Swiss Blog Family wünschte sich für diesen Beitrag „inspirierende und motivierende Tipps an Nicht-Bloggende, warum sie einen eigenen Blog starten sollen“. Wenn Ihr bis hierher gelesen habt, seht Ihr mich bestimmt schon laut lachen. Ich versuche es trotzdem!

  • Bloggt aus Leidenschaft und schreibt mit Herz und Seele. Immer! Nur so werdet Ihr andere inspirieren und ihnen helfen können.
  • Seht den Erfolg erst mal nicht als erstes Ziel und falls doch: sucht Euch eine Minimini-Nische, da ist die Konkurrenz nicht so gross… 😉
  • Die Frage war ja eigentlich eine andere: warum? Weil Ihr Zeit und Lust habt, weil Ihr etwas zu sagen habt, weil es da draussen irgendjemanden gibt, der unbedingt lesen sollte, was Ihr schreibt… Das und nichts anderes sollte Eure Motivation sein. Was sich daraus entwickelt, wird sich zeigen…

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2 comments
  1. Bei mir ist es (fast) genau gleich wie bei Dir, Tamara <3. Danke für Deinen Beitrag zur Blogparade!

    1. 💖🙏🏻

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