schlafendes Baby

Die Sache mit dem Schlaf…

Der Schlaf ist eines der ganz grossen, wenn nicht das bedeutendste Thema im Leben von Eltern. Denn mit der Geburt des ersten Babys ist es meist vorbei mit einem geregelten und vor allem erholsamen Schlaf. Zumindest für die nächsten Jahre, abhängig davon auch, wie viele Kinder noch folgen…

„Schläft es schon durch?“ ist nicht ohne Grund auch eine der häufigsten Fragen, die junge Eltern immer wieder hören und Augen rollend beantworten. Vermutlich selten ehrlich. Denn meist ist weder der Fragesteller an einer ausführlichen Antwort interessiert, noch haben die Eltern Lust auf mehr oder weniger gut gemeinte Ratschläge. Denn es ist, wie es ist: manche Kinder schlafen früh gut ein und durch, andere eben nicht. Und das ist OK so.

Mehr Schlaf für alle…

Natürlich kann man bisweilen ein paar Stellschrauben betätigen, um die Schlaf- und damit Lebensqualität aller in der Familie etwas zu steigern. Aber manchmal hilft alles nichts ausser durchzuhalten. Denn eins ist sicher: spätestens im Teenie-Alter sind es die Eltern, die mittags genervt ihre Kinder aus dem Schlaf rütteln… 😉

Aber zurück zum Baby. Frisch auf der Welt schläft ein Neugeborenes noch viel und das gleichmässig über den Tag verteilt. Nicht unbedingt auch in der Nacht. Manche brauchen ein wenig Zeit, um den Tag-/Nacht-Rhythmus richtig zu bewältigen.

Baby-Schlaf und Rhythmus – Was hilft?

  • Ab dem späten Nachmittag ein ruhiges Programm fahren.
  • Das Licht am Abend dämmen. Auch im Schlafzimmer nur so viel Licht wie gerade nötig ist, um bspw. stillen zu können.
  • Zu-Bett-Geh-Rituale entwickeln wie Baden, kurze Massage, Stillen, leise Musik, Pyjama anziehen etc.
  • Das Baby nachts möglichst „in Ruhe“ lassen. Windeln wechseln nur wenn nötig (grosses Geschäft), im Liegen stillen.
  • Tagsüber darf es ruhig hell und geschäftig sein. Ein Neugeborenes schläft auch bei Lärm, also keine Sorge…

Wo soll mein Baby schlafen?

Baby Schlafsack Vertbaudet Wer mich kennt, weiss, dass wir spätestens seit dem 2. Kind Anhänger des Familienbetts bzw. Co-Sleeping sind. Der Mensch ist ein Herdentier und schläft nicht gern allein. Das gilt insbesondere auch für hilflose Säuglinge. Unsere Mädchen haben deshalb im Beistellbett genächtigt, landeten aber nachts meist sowieso irgendwo im Elternbett. Gerade für stillende Mütter ist diese Schlafsituation am bequemsten da sie nicht aufstehen müssen nachts. Zudem synchronisieren sich so die Schlafzyklen. Auch unsichere Mütter fühlen sich wohler wenn sie jederzeit kontrollieren können, ob es dem Baby gut geht.

Väter schlafen meistens tief genug, um auch von unruhigen Nächten nichts mitzubekommen. Denn liegt das Baby direkt neben der Mutter, merkt diese, wenn es wach wird, noch bevor es weinen muss. Auch windelfreie Babys können mit einem Töpfchen neben dem Bett nachts bequem abgehalten werden, sofern die Mutter das möchte.

Wer, aus welchem Grund auch immer, sein Baby partout nicht direkt neben sich schlafen lassen möchte, kann das Babybett trotzdem im selben Zimmer unterbringen oder nutzt ein Babyphone wenn das Baby in einem anderen Raum nächtigen soll… Es gibt auch Babys, die alleine besser schlafen, von der Natur vorgesehen ist es allerdings nicht. Ausprobieren kann man es trotzdem…

Baby-Schlaf – die Fakten

Dass ein Baby nachts noch mehrmals wach wird, ist dagegen von der Natur sehr wohl vorgesehen. Denn das Hirn wächst vor allem nachts und braucht entsprechend Nahrung. Der Baby-Magen ist klein und (Mutter)milch schnell verdaut. Es braucht also auch und gerade nachts regelmässig Nachschub. Und manchmal muss sich der kleine Mensch auch einfach nur sicher sein, dass er nicht alleine ist… Oder er muss mal oder…

Es gibt wohl keine allgemein gültige Meinung, wann ein Kind nachts durchschlafen sollte. Meine Grossen taten es beide erst nach dem 4. Lebensjahr, obwohl die Maus noch gestillt wurde und der Grosse „nur“ das Fläschchen verlangte (was deutlich mühsamer war). Die Maus schlief bei uns, der Grosse im eigenen Bett. Zwei unterschiedliche Situationen mit gleichem Resultat. Das Mäuschen begann schon bevor sie sich endgültig (selbst) abstillte, einzelne Nächte durchzuschlafen. Sie erwacht heute dennoch ab und zu mal kurz. Mal braucht sie Wasser, mal hat sie wohl einfach nur geträumt o.ä.

Weniger Erwartungen, mehr Schlaf

Weltweit unterscheiden sich die Erwartungen, wann ein Kind durchzuschlafen hat, stark. In Indien erwarten das die Eltern z.B. erst mit 5 Jahren (sh. „Babyjahre“ | Remo Largo). Und dass ein Kind alleine schläft (dazu später mehr), erwarten bspw. Eltern aus Costa Rica erst von 6-Jährigen. Fest steht damit für mich: wer weniger Erwartungen hat, schläft deutlich besser! 😉 Das heisst nicht, dass man alles akzeptieren muss.

Wacht ein Kind (nicht Säugling) über Monate hinweg nachts fast stündlich auf, wird es zur Belastungsprobe für alle. Natürlich helfen vorübergehend meine Tipps, zu mehr Schlaf zu kommen. Aber diese Situation ist vermutlich auch für das Kind nicht mehr zufriedenstellend und sollte, am besten mit einer kompetenten, bedürfnisorientierten Schlafberatung (z.B. 1001 kindernacht), angesehen werden.

Sicher ist eins: schreien lassen, gerade bei ganz Kleinen, geht gar nicht. Wenn das Kind nach einer Weile tatsächlich schläft, dann weil es resigniert hat und weil es gebrochen wurde. Das will keiner!

Manche Eltern versuchen das „Schlafproblem“ selber zu lösen. Vielleicht wird es doch Zeit für das Kind, alleine zu schlafen? Vielleicht muss die Mama eine Weile aus der Situation raus? Wenn alles nichts hilft, kann die Schlafberatung sicher nicht schaden.

Nächtliches Abstillen oder Schlafbrücken ändern

Eins vorweg: manchmal hilft das nächtliche Abstillen, manchmal nicht. Aber wenn es der Mutter zu viel wird und sie fest entschlossen ist, kann sie dies auf sanfte Weise tun. Sibylle Lüpold hat dazu bereits einen empfehlenswerten Beitrag verfasst. Damit wird auch automatisch die Schlafbrücke geändert. Das heisst: das Kind war es gewohnt, mittels Brust und mit der Mama einzuschlafen. Die Eltern möchten, dass es in Zukunft anders in den Schlaf findet.

Weitere Schlafbrücken sind z.B. Tragen, Wiegen, Schnuller… Kuscheln bietet sich an, weil das auch nachts, wenn das Kind immer noch öfter erwachen sollte, bestens möglich ist. Warum es nicht mit folgenden Ritualen verknüpfen?

  • Eine ruhige CD hören oder ein „Sternenhimmel“-Nachtlicht ansehen.
  • Eine Massage von Mama oder Papa geniessen.
  • Eine Gutenachtgeschichte oder ein Schlaflied hören.

Wichtig ist, sich dafür genügend Zeit zu lassen. Es kann durchaus einige Tage dauern bis das Kind die neue Situation akzeptiert.

Warum Einschlafstillen trotzdem toll ist

Einschlafstillen ist super, denn es ist einfach die bequemste Variante, sein Baby und später vielleicht auch Kleinkind zum Einschlafen zu bringen. Auch hier habe ich zwei Geschichten: bei meiner älteren Tochter klappte das immer vorzüglich und es war ein Garant für rasches Einschlafen. Das Mäuschen sah Stillen eher als Fast Food und war schnell fertig. Sie schlief also sehr selten dabei ein. Ich blieb dann einfach neben ihr bis sie schlief.

Wird man so ewig in den Schlaf stillen? Natürlich nicht. Bei mir war es so lange der Fall bis sich die Mädchen abgestillt haben. Man kann diese Einschlafbrücke, siehe oben, jederzeit ändern.

Kann auch jemand anders ein Stillkind in den Schlaf begleiten?

Yep, das geht prima. Das Kind weiss ja, dass bei Papa, Oma oder der Kita-Erzieherin keine Milch kommt und wenn man diese Personen machen lässt, findet sich eine andere Einschlafbrücke. Kuscheln, Singen, vorlesen, Flasche mit abgepumpter MuMi, im Tragetuch spazieren gehen, was auch immer… Am besten lässt man ab Geburt immer mal wieder den Papa ran, dann gewöhnt sich das Baby daran.

Am einfachsten klappt es, wenn die Mama sowieso weg ist (z.B. in der Rückbildung). Bei meiner Grossen war ich abends sehr lange nicht weg und brachte sie immer selbst ins Bett. Mit etwa 2,5 Jahren schlief sie zum ersten Mal über Nacht bei der Nana, was sehr gut ging.

Das Kind nie weinen lassen

Lumilove Pabobo Nachtlicht neben rosa Radio Der Mittagsschlaf in der Kita klappte ebenso. Natürlich kann es sein, dass ein Kind eine ganze Weile lang nur die Mama toleriert. Auch, wenn es vorher anders war. Es liegt im Ermessen der Familie, wie das geregelt wird. Leidet die Mama zu sehr oder kann die andere Betreuungsperson mit dieser Situation einfach nicht umgehen, begleitet eben die Mama das Kind in den Schlaf. Ist das wirklich nicht möglich (z.B. weil die Mama ins Spital muss), dann wird es auch ohne gehen.

Es ist aber auch hier wichtig, das Kind mit seinen Tränen u/o seiner Wut nicht alleine zu lassen. Es soll sich nicht alleine in den Schlaf weinen müssen. Dabei sein, begleiten, aushalten…

Tipps zur Einschlafbegleitung

„Aber die Einschlafbegleitung dauert so lange. Was kann ich ändern? Wann muss mein Kind alleine einschlafen können?“ Ja, dazu kommen immer wieder Fragen. Es gibt auch hier Babys, die ab Geburt alleine einschlafen können und das auch beibehalten. Es ist aber eher die Seltenheit.

Wenn man sich die Einschlafbegleitung von Anfang an aufteilt und sie nicht als notwendiges Übel erachtet, ist man entspannter. Bei uns war und bin zwar zu 99% ich es, welche die Kinder in den Schlaf begleitet hat, aber bei jedem Kind wurde ich entspannter. Klar, die Maus schlief eh meistens, wie bereits erwähnt, stillend ein. Für mich war das selber ein Moment des Runterkommens. Es entspannte mich, so mit ihr da zu liegen, es tat mir gut.

Auch beim Mäuschen ist es gechillt, wie man so sagt. Ich lege mich neben sie, daddle manchmal noch kurz am Handy wenn sie selber noch aktiv rumort, singt, was auch immer. Dann kuscheln wir und sie schläft ein. Ich gebe dennoch zu, dass ich phasenweise auch fast „vergitzelt“ bin.

Nicht jedes Kind kann sich selber regulieren

Ja, grad im Sommer, wenn die Hitze einfach nicht aus dem Zimmer verschwinden wollte, taten wir uns beide schwer mit dem Einschlafen. Oder an Abenden, an denen ich sie wohl zu früh hoch brachte. Dazu muss ich allerdings sagen, dass meine Mädels beide, vor allem früher auch die Grosse, meist deutlich sagen, wenn sie müde sind. Das macht es natürlich einfacher.

Ich bin nämlich der Meinung, dass man ein Kind auch zu früh Richtung Bett bringen kann. Also lieber noch ‚ne Runde spielen lassen, daneben ein Buch lesen und dann halt später Feierabend machen, als langes Rumturnen im Bett. Dass sich ein Kind so selbst regulieren kann, ist aber nicht immer der Fall. Unser Grosser überrascht uns durchaus an manchen Tagen damit, selbstständig ins Bett zu gehen. Wir lassen ihn meistens in Ruhe oben spielen weil wir wissen, dass er sich eh wehrt, wenn wir ihn zu früh ins Bett schicken wollen. Aber er hat auch Tage, an denen geht er erst ins Bett wenn wir selber soweit sind.

Von Schlafbedarf und Loslassen

Grundsätzlich gilt für’s Einschlafen bei (Klein)kindern, ähnlich wie bei Babys, folgendes:

  • Jedes Kind hat unabhängig vom Alter einen anderen Schlafbedarf und der kann tatsächlich stark variieren. Es hilft, diesen Bedarf zu kennen.
  • Das Kind muss sich sicher fühlen, braucht also vermutlich die körperliche oder mindestens räumliche Nähe zu uns.
  • Ein regelmässiger Tagesablauf und eine verlässliche Routine sowie gemeinsame, wiederkehrende Rituale sind wichtig. Sie helfen, abends zur Ruhe zu kommen.
  • Schlaf bedeutet Kontrollverlust, Loslassen und Trennung. Das fällt auch uns Erwachsenen manchmal schwer. Kindern erst recht.
  • Kindliche Ängste sind normal und können gemeinsam angegangen werden, z.B. mit einem Spray, das böse Monster vertreibt… Oder einem Licht, das an bleiben darf, dem offenen Türspalt etc.
  • Je gelassener der einschlafbegleitende Elternteil, desto besser. Wie erwähnt, hilft es, sich abzuwechseln. Und bei mehreren (kleinen) Kindern teilt man sich sowieso am besten auf. Mal muss der Papa dringend noch an den PC, mal hat die Mama einen Sportkurs, dann wäre es vorprogrammiert, dass das Kind länger braucht, da es die Nervosität bei Mama oder Papa spürt.

Manche Kinder brauchen phasenweise einfach länger. Jeder wird hier seinen Weg finden, diese Begleitung zu meistern. Mit einem (Hör-)Buch z.B., viel Geduld und dem Wissen, dass es nur eine Phase ist und man sich in 10 Jahren vielleicht wünscht, man dürfte sich noch an sein Kind Kuscheln zum Einschlafen. Und wie oft ist man selber vor dem Kind eingeschlafen? Das kommt vor und meist schlummert das Kind längst selig wenn man wieder erwacht. Mein Tipp: liegen bleiben und es geniessen. Morgen ist wieder ein neuer Tag und den kann man dann ausgeschlafen starten.

Ab wann kann mein Kind alleine (ein)schlafen?

Mama schläft mit Baby Wenn es reif und bereit dafür ist. Und das können sie bisweilen auch selber zeigen, indem sie z.B. konkret den Wunsch nach einem eigenen Bett äussern. Nicht immer heisst das, dass es auch klappt. Vielleicht schläft es dann im eigenen Bett ein, kommt aber des Nachts gerne nochmals ins Elternbett. An dieser Stelle gilt wie für alles: gestillte Bedürfnisse verschwinden irgendwann. Ungestillte begleiten uns bisweilen ein Leben lang.

Oft geschieht es auch aus der Not heraus, dass ein Kind alleine (ein)schlafen muss, z.B. wenn ein Geschwisterchen kommt. Gerade bei Kleinkindern ist das nicht der richtige Weg, um eine Änderung zu erzwingen, im Gegenteil. Dann lieber die Kinder auf die Eltern aufteilen, so dass jedes für sich in den Schlaf begleitet wird. Nicht immer geht das, aber meistens findet sich ein Weg. So wird das Baby gestillt oder im Tragetuch getragen während man dem älteren Kind etwas vorliest oder eine Geschichte erzählt…

Lernen, alleine einzuschlafen?

Unsere Grosse war bereits 5 Jahre alt, als das Mäuschen zur Welt kam. Trotzdem wurde sie bis dahin von mir in den Schlaf begleitet. Ich legte mich jeweils zu ihr. Das ging nun nicht mehr, der Papa übernahm eine Weile diese Rolle. Jedoch schlief er dabei, übermüde vom Tag, meist ein und war danach nicht mehr zu „gebrauchen“. Es war ihm verständlicherweise ein dringendes Bedürfnis, auch noch etwas vom Abend zu haben.

Der grosse Bruder schlief zu diesem Zeitpunkt meist im eigenen Bett ein. Die Maus musste lernen, mit einer CD und Licht einzuschlafen. Die Tür blieb offen. Mit 5 Jahren, so dachten wir, schafft sie das. Es dauerte seine Zeit. Oft rief sie nach einer Weile nochmals nach uns, aber es ging. Der Bruder kehrte irgendwann zurück und so schlafen die beiden bis heute im Familienbett mit Papa und geniessen es.

Keiner muss alleine schlafen

Genauso wie ich die Zweisamkeit mit meiner Jüngsten geniesse, im Wissen, dass der Tag schneller kommt als mir lieb ist, an dem sie mich nicht mehr neben sich braucht. Manchmal schläft die Maus bei uns. Auch das klappt prima, es ist genug Platz da.

Mein Grosser ist fast 10 Jahre alt, aber ich habe nie hinterfragt, dass er nicht alleine schläft. Wir hatten öfter die Situation, dass er die Maus wach hielt und wollten die beiden trennen, aber es renkte sich immer ein. Wer will schon alleine schlafen? Diesen Wunsch wird er spätestens mit seiner ersten Freundin äussern… 😉 Weltweit sind wir sowieso Exoten mit unseren eigenen Schlafzimmern.

Edit: dieser Beitrag ist noch nicht fertig und er beschliesst plötzlich, dass er „wieder mal bei sich im Zimmer schlafen möchte…“ Keine 2 Tage, nachdem ich das vorhin getippt habe. Ähm…

Wie lange Mittagsschlaf?

Ein grosses Thema ist bei uns aktuell der Mittagsschlaf. Seit etwa einem Monat braucht das Mäuschen ihn nur noch selten. Sie steckt dennoch in der typischen Übergangsphase, während der sie dann gerne um 17 Uhr noch im Auto einschläft… Und dann erst wieder nach 22 Uhr bettreif ist. Meist wecke ich sie nach 10 Minuten, auch wenn das nicht einfach ist. Und an Tagen, an denen sie früh aufstand oder einen anstrengenden Morgen hatte, sorge ich dafür, dass sie mittags doch noch einschlafen kann.

Am besten geht das, wenn die Geschwister in der Schule sind. An der Zeit, die sie braucht, um einzuschlafen bzw. daran, dass sie eben nicht einschläft, merke ich, dass wir uns bald ganz vom Mittagsschlaf verabschieden müssen. Ihr Schlafbedarf wurde aber nicht deutlich weniger. Schläft sie mittags ihre Stunde nicht, geht sie eine Stunde früher ins Bett. Ist morgens aber nicht zwingend viel früher wach…

Doch wie lange ein Kind noch Mittagsschlaf macht, ist, wie alles beim Schlafen, individuell… Auch die Dauer. 

Ein Kind ist keine Maschine…

Zum Schluss möchte ich noch auf ein paar Eurer Fragen eingehen, die Ihr mir auf Insta gestellt habt…

  • Geringes Schlafbedürfnis bei Babys: den Schlafbedarf seines Babys findet man am besten heraus, indem man über 2-3 Wochen ein Schlafprotokoll führt. Ist der Schlafbedarf tatsächlich sehr gering, das Baby also oft wach und aktiv, muss man das wohl so hinnehmen. Lässt sich das Baby z.B. im Tragetuch tragen, ist das eine gute Möglichkeit, dennoch ab und zu gemeinsam herunter zu fahren. Babys schlafen beim Tragen oft länger, ohne dass dies die Nachtschlafzeit tangiert. Vermutlich ist es ein leichter Schlaf… Und manche brauchen das Tragen, um zur Ruhe zu kommen.
  • Aufwachzeit beeinflussen: Das Kind ist eine absolute Lerche und macht um 5 Uhr morgens Tagwacht? Super anstrengend, kein Thema! Man kann sehr wohl versuchen, das Kind abends täglich um 10 Minuten „herauszuzögern“. Es braucht aber etwas Geduld, denn oft ist die Aufwachzeit wie ein innerer Wecker und es braucht schon ein paar Wochen bis sich diese Uhr verstellt. Je älter das Kind ist, desto eher besteht die Chance, dass es sich morgens ein paar Minuten selber beschäftigen kann, idealerweise im Bett wenn die Mama wirklich noch nicht aufstehen möchte. Warum also nicht abends eine Spielkiste mit ein paar spannenden Sachen bereitstellen, die man dem Kind am Morgen reichen kann. Dazu vielleicht etwas ruhige Musik…
  • Warum ist es eigentlich sooo wichtig, dass ein Kind schnell ein-, durch- und alleine schläft!? Ich schätze, das kommt noch aus der „guten alten Zeit“, in der Kinder leider zu funktionieren hatten wie Soldaten. Weil die Eltern mussten es auch und ein übermüdeter Arbeiter ist ein schlechter Arbeiter… Wie man an den oben genannten Beispielen von weltweiten Erwartungen an die Kinder sieht, sind wir so ziemlich die einzigen mit solch hohen Erwartungen. Vielleicht liegt es auch unserer Leistungsgesellschaft? Wir haben in der Hand, das zu ändern, indem wir immer wieder dafür einstehen, dass unsere Kinder eben nicht nach Zeitplan funktionieren (müssen).

Habt Ihr noch weitere Fragen? Nur zu! Und falls Euch der Beitrag gefallen oder geholfen hat, freue ich mich natürlich auch über eine Rückmeldung! 🙂

Weiterlesen: wie mich der Schlaf früher beschäftigte…

Tagebuchartig habe ich früher ganz oft über das Schlafen meiner Kinder geschrieben. Wie schlecht sie einschliefen, wie oft sie nachts wach wurden etc. Damals waren Schlafprogramme noch etwas, das man weiter empfahl, aber ich habe selbst rasch gemerkt, wie schlimm sie sind. Von bindungs- und bedürfnisorientiert erfuhr ich leider erst beim zweiten Kind… Sonst hätte ich es mir von Anfang an einfacher gemacht…  

Lese-Tipp:

2 comments
  1. Super Beitrag, wir haben auch ein Familienbett 🤗 Unsere Kleine schläft auf dem Couch ein (immer so gegen 19:00Uhr) scheint ihr da zu gefallen😊 trage sie dann einfach wenn wir ins Bett gehen hinauf😊

    1. Dankeschön 😍💖🙏🏻 So habe ich es auch immer gemacht als meine noch Babys waren ☺️

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