Zwei Mädchen auf dem Spielplatz

Alltag mit Hindernissen…

Ich schätze das ist einer der letzten Alltagsbeiträge, den ich schreibe, bevor wir Anfang Juli in den wohlverdienten Urlaub fliegen. Ja, verdient haben wir ihn heuer sicher 10-fach. Mein Mann hat am Samstag seinen letzten Präsenztag in der Schule, seine Arbeit ist aber nach wie vor bei weitem noch nicht fertig und er meinte letztens (hoffentlich scherzhaft!), dass er dann im Hotelzimmer noch weiter schreiben müsse… 

Ja, diese Thesis, die scheint eine richtige Krux zu sein und ich schwanke zwischen grossem Mitleid, dass er sich da hindurch quälen muss, und Schuldgefühlen, dass ich ihn dabei nicht unterstützen kann. Auf die andere Seite war ich natürlich jetzt auch monatelang allein mit den Kindern – an den ganzen Feiertagen und Wochenenden… das war bitter, auch wenn es gut lief und mein Mann, kaum zuhause, natürlich sofort wieder mit anpackte, vor allem natürlich in der Küche 😉 Aber so blieb dennoch immer sehr viel liegen – Arbeit und Haushalt; und Zeit um mit dem Grossen das verhasste 1×1 zu üben, war auch nie genug da. Naja, er wehrte sich natürlich auch dagegen. Aber in 3 Wochen starten die grossen Sommerferien und zumindest der Schulstress fällt dann mal für ’ne Weile ab.

Urlaub ohne To-Do-Liste geniessen

Mitte August wird mein Mann seine Thesis abgeben müssen und dann hat er auch wieder ein „normales“ Leben. Mir selber werden in den letzten beiden Ferienwochen die Kita-Tage fehlen. Die Kita hat dann geschlossen und wegen des Jobs meines Mannes konnten wir unsere Ferien bisher nie in diese zwei Wochen legen – doof, aber was soll’s!? Die Grossen waren heuer leider auch nicht für die dann stattfindende Sportwoche zu motivieren. Aber wir haben jetzt ja einen Gummipool auf der Terrasse und ich schätze mal, dass die Kinder diesen dann rege nutzen werden 😉 Aber bis dahin muss ich natürlich schauen, dass ich arbeitstechnisch möglichst viel erreicht habe. Das möchte ich schon bis zu unserem Urlaub, damit ich den auch ohne To-Do-Liste im Hinterkopf geniessen kann denn aus Erfahrung werde ich zu den Wachzeiten des Mäuschens dasselbige nie aus den Augen lassen und abends im Hotelzimmer dann recht schnell ins Land der Träume reisen (Meeresluft und so machen mich immer so müde, dass ich im Urlaub meist um 22 Uhr schon die Segel streiche, was mein Mann nicht so toll findet, der würde da gerne noch stundenlang auf dem Balkon sitzen oder so, liest dann aber halt ein Buch im Bett, geht ja auch 😉

Keine Erwartungen… 😉

Wie auch immer, ich freue mich sehr auf den Urlaub, da wir vor 2 Jahren das letzte mal richtig weg waren. Letzten Sommer waren wir „nur“ im Tirol, was ja auch nett war, aber nicht dasselbe wie Urlaub am Meer, Vitamin Sea, ihr wisst schon… ich mache mir aber, sh. oben, auch keine Hoffnungen auf Entspannung und kämpfe noch damit, das Bild von mir auf einem Liegestuhl (liegend, ein Buch lesend) aus dem Kopf zu schlagen, denn das wird es nicht geben. Auch waren unsere Urlaube selten harmonisch, wie man es sich so wünscht und erträumt, sondern sogar im Gegenteil gab es oft grössere Zwistigkeiten als im Alltag und das ist jetzt noch nett ausgedrückt. No expectations also, aber dennoch Vorfreude auf den Tapentenwechsel und bestenfalls einfach mal 10 Tage Pause im Haushalt – nicht kochen und waschen etc. müssen 😛 Und das brauche ich sooo seeehr!!! Ja, auch Haushalt kann einen ausbrennen lassen, im Fall! 😛

Ich war ja letzte Woche auch wieder krank, ja, schon wieder, ich war noch nie so oft out of order wie heuer glaubs. Da war dieser Sonnenstich und was weiss ich was noch, der Stress zollt seinen Tribut… aber eben: im neuen Schuljahr ist der Mann durch mit allem und wir haben wieder mehr Familienzeit und alles wird gut, oder? 🙂

Kein Kindergartenkind mehr bis 2021

Ja, neues Schuljahr… unser Grosser wird ein Drittklässler, die Maus ein ABC-Schütze, ich habe dann kein Kindergartenkind mehr bis 2021! Krass, oder? Und ja, auch bei der Maus mache ich mir so meine Gedanken… sie liebt den Kindergarten und natürlich ihre Kindergärtnerin und sie liebt das Spielen und Basteln etc. In der Schule wird das alles keinen Platz mehr haben und ich bin wehmütig, da sie doch noch so verspielt ist und der Pausenhof kein Ponyhof und so… grosse Schüler, die wenig Rücksicht nehmen auf die Kleinen, die auch mal gemein sind… beim Grossen habe ich mir irgendwie weniger Gedanken gemacht weil er ein Junge ist und nicht so verträumt wie die Maus… auf der anderen Seite hat sie schulisch ihm gegenüber einen Vorsprung da sie schon mehr Buchstaben und Zahlen kennt als er damals… we will see, sie wird ja sicher in ihrem Vertrauens-Grüppchen bleiben und dadurch auch geschützt sein…

So, jetzt habe ich doch wieder einiges palavert hier und von den Grossen, dem Mann und mir gesprochen, doch ich kann auch über das Mäuschen noch was berichten… und zwar lasse ich sie schon seit ‚ner Weile zuhause immer wieder phasenweise unten ohne. Bisher erfolglos. Seit vielleicht 2-3 Wochen setze ich sie regelmässig nach dem Schlafen aufs Töpfchen und habe daneben ein Körbchen mit Büchern, die ich ihr dann gezeigt habe. So blieb sie sitzen. Vorher hat sie sich immer gegen das Töpfchen gewehrt, aber mit dem Buch hat sie es nun nicht nur akzeptiert, nein, sie füllt es auch regelmässig. Dass sie nach dem Schlafen mal muss, ist ja auch recht logisch und das habe ich auf diese Weise ausgenutzt. Da ich auch im Wohnzimmer ein Töpfchen habe, habe ich sie auch schon erfolgreich zwischendurch dort hinsetzen können und sie hat gemacht, z.B. nach dem Essen oder nach Hause Kommen.

Das kompetente Mäuschen…

Einen Durchbruch haben wir nun seit 2 Tagen. In der Kita, wo ich auch informiert habe, dass sie sie bitte nach dem Essen oder vor dem Wickeln aufs Töpfchen setzen sollen, hat sie an beiden Tagen gemacht. Zuhause hat sie sich zudem schon ein paar mal selber aktiv aufs Töpfchen gesetzt bzw. es getan nachdem sie „Kaka“ sagte und ich ihr deutete, sich doch aufs Töpfchen zu begeben. Jedesmal mit Erfolg! („Kaka“ steht wohl für beides, ich weiss, dass auch die Maus damals lange immer „Kaka“ sagte, wenn sie mal musste). Seitdem das so gut klappt, merke ich deutlich, wie sich die Wäsche reduziert hat, sie hatte nämlich auch morgens nun schon mehrmals eine noch trockene Windel! Ich bin echt erstaunt und stolz darauf, wie toll sie das schon macht und möchte natürlich unbedingt dran blieben. Mehr motiviationshalber sagte ich mir schon vor 2-3 Wochen in Gedanken, dass sie spätestens nach den Sommerferien trocken sein solle… 😀 Nun scheint das gar nicht so abwegig, obwohl sie noch immer nicht frei läuft!

Über das Trockenwerden – Theorie, Phasen & Praxis in a nutshell

Die Theorie besagt, dass das Kind sicher 3 Tage nackt zuhause sein sollte und dann schrittweise mit Ausflügen nach draussen und Hosen weiter gemacht wird. Nach 1-2 Wochen ist das Kind dann trocken und sagt Bescheid wenn es muss. Wenn man aber, wie ich, immer nur partiell das Kind nackt lässt und am selben Tag dann plötzlich wieder eine Stoffi um macht, verwirrt man das Kind und der Prozess des Trockenwerdens zieht sich logischerweise hinaus… nun hat sie es aber doch recht schnell geschafft… es gibt ja diese Phasen, die ungefähr so lauten:

  • Phase 1: das Kind, das Windeln gewohnt ist, weiss nicht, wie ihm geschieht
  • Phase 2: das Kind stellt fest, dass da etwas passiert
  • Phase 3: das Kind sagt Bescheid wenn die Hose nass/die Windel voll ist
  • Phase 4: das Kind sagt Bescheid bevor es muss u/o geht selbstständig zur Toilette (oder Töpfchen)

Ich weiss, dass manche ungläubig den Kopf schütteln wenn man sein Kind schon so früh ohne Windeln lässt und ans Töpfchen heranführt. Auch habe ich natürlich durch das frühere Abhalten und die Stoffies einen klaren Vorteil. Dennoch: Hunden und Katzen wird recht früh schon gezeigt, wo sie sich ausscheiden dürfen/sollen und wo nicht. Warum wird da unseren Kindern die Kompetenz dafür abgesprochen? Der Mensch ist nicht nur intelligenter und kann sich besser verständlich machen, sondern auch kooperativer und stärker an uns gebunden. Weshalb also sollte er nicht dazu fähig sein, schon früh zu lernen, ein „Örtchen“ aufzusuchen so wie er auch lernt, dass das Bett zum Schlafen da ist und am Tisch (mit dem Löffel gegessen) und (aus dem Becher) getrunken wird?

Zwanglos das Töpfchen einführen – why not?

Ich lass‘ das jetzt mal so im Raum stehen… aber jeder, der fragt, dem werde ich sagen, gehe es an, es ist warm draussen, lass dein Kind nackig, sei bei ihm etc. pp. Weder kostet noch schadet der Versuch, auch wenn er scheitern sollte… Es geht nicht um „Training“ oder „Zwang“ und mit 3 Jahren streikt das Kind vielleicht während es mit 1-2 Jahren noch voll dabei ist. Klar gibt es Kinder, die mit 2,5-3 Jahren eines Tages von selber von heute auf morgen beschliessen, dass sie jetzt keine Windel mehr brauchen, aber überlegt mal, wie viel Zeit, Lebensqualität und Geldersparnis ihr gewinnt wenn ihr schon 1 Jahr eher die Windelphase abschliessen könnt 🙂

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