Trendshock-Bloggerin Laura Niemeyer mit Sohn

Im Gespräch mit Laura Niemeyer von Trendshock

Ich verfolge den Blog „Trendshock“ von Laura Niemeyer schon eine ganze Weile. Auf sie aufmerksam geworden bin ich nicht nur, weil sie eine entsprechende Bekanntheit und Reichweite in den sozialen Medien hat, sondern auch weil sie über „meine“ Themen, wie (Langzeit)stillen und Familienbett schreibt – authentisch und vor allem engagiert. Damit diese Themen bekannter werden. So war es an der Zeit, ihr mal ein paar Fragen zu stellen… 🙂 Viel Spass mit meinem Interview!Liebe Laura, ich verfolge Deinen Blog nun schon eine ganze Weile. Mir war gar nicht bewusst, dass er „erst“ seit 3 Jahren existiert, Du bist für mich nämlich eine der ganz Grossen in der Familienbloggerszene. Wobei der Name „Trendshock“ mich anfangs irritiert hat. Wie kam es zu diesem Namen?
Ich habe nach einem Namen gesucht, den ich eventuell auch in 20 Jahren noch nutzen kann – unabhängig von meiner Mutterrolle. Ausserdem war es unglaublich schwer, einen passenden und schönen Namen zu finden, der nicht schon auf allen Social Media Kanälen genutzt wird. Unter dem Markennamen Trendshock kann ich über alle möglichen Trends schreiben, die mich bewegen: Mode, Kinder, Reisen oder auch Einrichtung.

Viel Fleiss und Arbeit investiert

Wie Du siehst bin ich trotz des Namens hängen geblieben. 😀 3 Jahre und knapp 90’000 monatlicher Leser, dazu unglaublich viele Fans & Follower auf allen Plattformen – was hast Du alles richtig gemacht?
Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und investierte viel Fleiss und Arbeit. Als ich 2015 gestartet habe, wusste ich genau, wie ich meinen Blog gestalten möchte. Alles rund um Social Media hat mich schon immer interessiert und so konnte ich mir neben guten Beiträgen und viel aufgebrachter Zeit eine tolle Community aufbauen.

Trendshock Bloggerin Laura Niemeyer aus Goslar
Foto: Laura Niemeyer/Trendshock

Kannst Du vom Bloggen leben?
An manchen Monaten ja, an manchen nicht. Es kommt immer auf die Saison an. Im Sommer wird eher im Freibad getobt als in Blogs gelesen. Ausserdem sage ich viele lukrative Kampagnen ab, da sie nicht zu uns passen.

War es Dein Ziel, so erfolgreich zu werden, als Du damals mit dem Bloggen begonnen hast?
Nein. Ich wusste, dass man damit Geld verdienen kann, aber das war nie meine Hauptintention. Wenn man nicht aus Leidenschaft, sondern aufgrund des Geldes startet, wird es schwer, authentisch zu bleiben.

Was hast Du vor Trendshock gemacht?
Ich war Filialleiterin und Ausbilderin im Einzelhandel.

Bloggen mit Kind ist schwierig

Wie bringst Du alles unter einen Hut – Familie, Beziehung, Deine eigenen Bedürfnisse und das Bloggen?
Manchmal gar nicht. Mit einem Kind war es leicht nebenbei zu bloggen. Doch jetzt mit einem Dreijährigen und einem mobilen Baby musste der Blog ein paar Abstriche machen. Jedoch kommt mein Grosser bald in den Kindergarten und ich werde wieder aktiver am Blogger-Leben teilnehmen.

Liest Du auch andere Blogger oder hast Du mittlerweile keine Zeit mehr dafür? Und falls ja, hast Du vielleicht sogar Vorbilder?
Als ich noch kein Blogger war, habe ich sehr vielen Fashion-Blogs gelesen. Für mich ist Jessica Weiss von Journelles.de das Blogger-Vorbild – sie ist unglaublich professionell und inspirierend. Meine Lieblings-Muttiblogs sind ivy.li und Geborgen Wachsen. Es gibt aber noch zahlreiche tolle Frauen auf Instagram, jedoch ohne Blog, denen ich begeistert folge.

Mein erster Beitrag zum Thema Stillen auf Instagram erntete einen Shitstorm

Du bist mit 28 Jahren noch eine ganz junge Mama und Bloggerin. Hattest Du diesbezüglich schon mit Vorurteilen zu kämpfen?
Zum Glück hatte ich damit noch nie verbal damit zu kämpfen. Ein paar komische Blicke gab es jedoch schon ein paar Mal.

Diese Themen wurden immer wichtiger für mich

Du setzt Dich sehr für bindungsorientierte Themen wie Stillen, Tragen und Familienbett ein und schreibst auch sehr offen über alles, was ich sehr toll finde. Wie bist Du auf diese Themen gestossen? War Dir z.B. schon vor der Schwangerschaft klar, dass Du gerne lange stillen möchtest und dass Dein Sohn im Familienbett schlafen darf etc.?
Nein, ich wollte nie lange stillen und das Familienbett kannte ich gar nicht. Diese Punkte haben sich bei uns eingependelt und wurden ganz natürlich. Zum Thema Familienbett, Tragen und Stillen hatte ich mich nämlich vorher noch nie belesen. Diese Themen wurden aber immer wichtiger für mich und ich wollte mich mit anderen Müttern austauschen und aufklären. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich meinen ersten Beitrag zum Thema Stillen auf Instagram veröffentlichte und einen riesigen Shitstorm abbekam – Früher wurde nämlich über diese Themen so gut wie nie geredet.

Ich bin kein grosser Freund von Kinderbildern im Netz

Trendshock Laura Niemeyer Goslar mit Joolz Kinderwagen
Foto: Laura Niemeyer/Trendshock

Das hat sich zum Glück unterdessen verändert… Hast Du einen strukturierten Tages- oder Wochenablauf, vor allem auch wenn es um den Blog geht und die ganzen Kanäle, die man auch täglich pflegen und bespielen muss, die Kommunikation mit den Fans etc.?
Vor der Geburt meines Kleinen ja, zur Zeit nicht.

Wie wichtig ist es Dir, jeden Kommentar und jede Privatnachricht von Deinen Lesern auf allen Kanälen immer zu beantworten?
Sehr wichtig, bloss oftmals schaffe ich es zeitlich gar nicht.

Eine Frage, die sich alle immer stellen: wer macht die tollen Fotos von Dir? 😀 Steckt da ein begabter „Insta-Husband“ hinter der Kamera? 😉
Ja genau, mein Mann macht alle Fotos von uns. Der Weg bis zu den tollen Fotos war steinig, aber zusammen haben wir genau den Stil gefunden, der zu uns passt und uns gefällt.

Ich hätte ein schlechtes Gewissen

Ein grosses Thema unter Bloggern ist auch immer der Schutz der Kinder. Du gehörst zu denen, die ihre Kinder zeigen. Wie stehst Du zu dem Thema und hattest Du je Zweifel bzw. was waren Deine Argumente für die Entscheidung, sie zu zeigen und wie wirst Du das handhaben wenn die Kinder grösser werden?
Früher oder später werde ich meine Kinder komplett aus dem Blog nehmen. Aus dem Grund auch der Name – er ist vielseitig einsetzbar. Ehrlich gesagt sehe ich es heute anders als damals. Ich bin kein grosser Freund mehr von unendlich vielen Kinderbildern im Netz. Wenn ich reine Instagram-Seiten sehe, die NUR Kinder im Vordergrund zeigen (am besten komplett frontal) und wirklich ALLES mit ihnen bewerben, ist das meiner Meinung nach nicht richtig. Ich hätte ein unglaublich schlechtes Gewissen. Im Blog poste ich weniger Kinderbilder, da die Bilder oftmals geklaut und anderweitig genutzt werden. Instagram jedoch lebt von den Bildern, deshalb zeige ich mich immer mehr und die Kinder seltener. Letztens habe ich um die 600 Bilder gelöscht, die nicht mehr zu uns passen und werde in Zukunft immer mal ein paar Bilder rausnehmen. Wer schaut sich schon alte Bilder auf Instagram an? Namen schreibe ich eh nicht aus, da meine Kinder durch die Google-Suche nicht gefunden werden sollen.

Ich will noch mehr Menschen erreichen und zum Umdenken bewegen

Das mache ich auch so. Auch Werbung ist immer wieder ein Thema. Sicherlich bekommst Du täglich viele Anfragen. Wie versuchst Du da, die Balance zu halten (nicht mehr Werbung als eigene Beiträge z.B.)?
Ja es kommen sehr viele Anfragen, von denen sage ich aber knapp 80% ab. Deshalb hält sich die Waage sehr gut: Absagen ist das Zauberwort. Man braucht nicht alles zu bewerben und seine Reichweite verscherbeln.

Ich will zum Umdenken bewegen

Was hast Du noch für Ziele mit Deinem Blog? Wie wird Trendshock in 5 Jahren aussehen?
Ich will noch bekannter werden und mehr Menschen mit meinen Texten erreichen. Mir ist es wichtig, dass ich Menschen zum Umdenken bewegen kann und meine Reichweite nicht nur für Werbung nutze. Auch wenn ich zahlen-technisch mit zu den Grössten gehöre, bin ich noch lange nicht so etabliert wie ich es gerne wäre.

Vielen Dank für Deine Offenheit, liebe Laura, und Deine Zeit! 🙂 Ich werde auf jeden Fall weiterhin Deine Beiträge verfolgen und wünsche Dir natürlich viel Erfolg für die Zukunft! 🙂

Trendshock Pinterest Grafik

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